J. Entwicklung des Automobil-
verbehres.
Als sterreicher muß es uns mit Freude er—
füllen, daß unser Vaterland auf dem Gebiete des
Straßenbaues immer an führender Stellung ge⸗—
gestanden ist. Die ersten Kunststraßen am europä⸗
ischen Kontinent hat Österreich unter Kaiser Karl VI.
und unter Matia Theresia erbaut. Zu jener Zeit
finden wir in allen anderen Ländern (Frankreich
vielleicht ausgenommen) noch nicht einmal Ansätze
von Kunststraßenbauten. Es ist auch interessant,
daß die österreichischen Straßen der damaligen
Zeit nicht im Frondienste, sondern mit bezahlten
Arbeitskräften hergestellt wurden.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es
nur einen Verkehr auf Straßen und einen solchen
auf Flüssen, Seen und Meeren. Um diese Zeit
setzten die großen Eisenbahnbauten ein. Je mehr
Etsenbahnen gebaut wurden, desto mehr nahm
die Bedeutung der Landsiraße ab. Der große
Durchzugsverkehr ging von der Straße auf die
Eisenbahn über, die Straße dient nur noch dem
örtlichen oder dem Nahverkehr und nur an manchen
Orten behält die Landstraße ihre Bedeutung bei.
Das ist der Fall bei Straßen, die ein größeres
Gebiet mit der Eisenbahnstation verbinden, die
olso als Zubringer für Eisenbahnen in Betracht
kommen.
Mit Anfang des 20. Jahrhunderts tritt wieder
ein Wechsel in der Bedeutung der Straßen ein
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