Volltext: Heimatland

bringung des Personals, das für das Missionswerk erforder¬ 
lich war. 
Der Herzog gab ihm dazu die Vollmachten.") 
II. Die Missionsreise Ruperts nach Oberösterreich. 
Rupert richtete zunächst seinen Blick auf die verwaiste 
Bischofstadt an der Enns. 
So nahm er denn vom Herzog und seiner Residenzstadt 
Regensburg Abschied und reiste zu Schiff auf der Donau an 
Latava castra (Passau), Joviacum (Schlügen) und Lentia 
(Linz) vorüber bis zur Mündung der Enns in die Donau. 
Daselbst verließ er das Schiff und betrat Lanreacum. Die 
ehemalige Residenzstadt der Bischöfe im 
Ufernorikum, in der vor etwa 20 Jahren 
der letzte Bischof, mit der syrmischen 
Metropvlitanwürde geschmiickt, gestorben 
war.12) 
In Lanreacum verkündete er in Aus- 
iibnng seines Missionäramtes das Wort 
Gottes, die Lehre des Lebens; seine Pre¬ 
digttätigkeit 'war auch verbunden mit 
Krankenheilungen.") Da Lanreacum an 
der Grenze des Herzogtums lag, so schien 
es ihm zu einein Mittelpunkt der Missi¬ 
onierung nicht geeignet. 
Nach einer Missionstätigkeit von etwa 
eineni Jahre14) verließ Rupert Laurea- 
cum und zog auf der Römerstraße land¬ 
einwärts, die Orte Ovilabis (Wels) und 
Tergolape (Schwanenstadt) berührend, bis 
er zum See der Walchen kam (See- 
walchen),") so genannt, weil hier die 
Romanen (Walchen), sehr zahlreich 
wohnten. 
Hier wollte er ein Missionszentrum 
gründen; er erbaute daher auf den Höhen 
des Aterberges eine Kirche zu Ehren des 
heiligen Petrus. Herzog Theodo, dem er 
von dieser Gründung Mitteilung machte, 
machte die ersten Schenkungen aus herzog¬ 
lichem Besitze in der Uingebung dieser 
Kirche. Es ist das alte St.-Peter-Pfarr- 
gebiet, aus den Ortschaften Berg, Katter- 
lohen und Alkerstorf bestehend, jetzt Filiale 
von St. Georgen im Attergau?2) 
Nach einiger Zeit, etwa um das 
Jahr 846, kam Rupert zur Kenntnis, 
daß eine Stadt am Salzachflusse mit 
Namen Juvavum bestehe, die herrliche 
Gebäude aus der Römerzeit enthalte, 
in Ruinen liegend und von Gesträuchen 
überwachsen. Rupert vermutete, es könnte 
dieser Ort noch mehr geeignet sein für 
seine Zwecke. Daher zog er unter Zurück¬ 
lassung von Genossen mit den übrigen zur 
ehemaligen Römerstadt Juvavum. 
III. Rupert in Salzburg. 
Nachdem Rupert Juvavum betreten 
und besichtigt hatte, erkannte er sofort, 
daß sich dieser Ort vorzüglich zum Haupt¬ 
ort seiner Mifsionstätigkeit eigne. 
Auf seine Bitten erhielt er von Her¬ 
zog Theodo Juvavum mit seiner Um¬ 
gebung zum Geschenk. Nun ging Rupert 
mit seinen Jüngern daran, das Gestrtipp 
auszureuten, die Gebäude zu restaurieren 
und daselbst die St.-Peters-Kirche samt den nötigen Wohnungen 
für die Missionäre zu schaffen?2) 
Herzog Theodo fügte noch weitere Schenkungen hinzu; 
insbesondere schenkte er tributpflichtige Romanen, die im 
Salzburggau und im Attergau wohnten.") 
Rupert mochte etwa vier Jahre in Juvavum, Salzburg 
genannt, gewirkt haben/2) da geschahen im Pongau die Er¬ 
scheinungen von brennenden Lichtern in drei Nächten mit 
der Wahrnehmung von einem wunderbaren Wohlgeruch. 
Zeugen hievon waren Tonazan, Ruperts Lehensmann, und 
Ledi, ein Lehensmann des Herzogs Theodo. Als Rupert von 
diesen Vorgängen Kenntnis erhielt, sandte er den Priester 
Der Dom von Regensburg. 
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