Volltext: Zur volksthümlichen Naturkunde (I / 1862)

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der nicht früher Ruhe gibt, bis kein schwarzes Huhn mehr dar 
innen ist. (Innviertl.) — Der Hühnergeist wirft die Hühner in der 
Steige so herum, dass sie auf das kläglichste schreien und am 
Ende gar wie todt daliegen. Wenn die Hühner nachts in der 
Steige ein »Geblödä« machen, ist der Hühnergeist unter sie ge 
fahren ; man vertreibt ihn mit »Weihbrun.« — 
Eine schwarze Henne muss auch der, welcher kreissteht, 
wenn der Teufel erscheint, ihm vorwerfen. — 
Gegen das »Hinfallende« wallfahrte man noch im vorigen 
Jahrhundert nach Wallern und opferte daselbst einen schwarzen 
Hahn. Er ward, während man in der Kirche betete, an das Freit- 
hofgitter angebunden. — 
Die Hühner rufen, der »Giggäl oder Ha": »Gi-ka-ri-hi-i-i;« 
die Henne, wenn sie ein Ei gelegt hat: »Dä - dä - dä - dä - läts.« 
Oft auch »greinen« sie einander aus und sagen : »Geh, geh, geh, 
geh, geh, geh.« Die Küchlein rufen: »Dieb - Dieb - Dieb !« 
Redensarten und Räthsel. Nah eam krät koan 
Ha". — Mei" Hendl! (Kosend) — So brav wierä Hendl. — Drein- 
schaun, als wenn einem »d’ Henä s’ Breod gnumä hedn.« ! ) — 
Ha" sä" ön Korib, äf sän Mist. — Biha". — Lohhen. —• 
He"armandl (man schilt kleine Buben so.) -— Schäldn, steign wierä 
Ha". — Wierä Hä" in dä Balz. — Ausschaun, wie d’ Hen hintärn 
Schwoaf. — 
Yeor wierä Rifl, Hint wierä Siehl, Bä dä Mitt wierä Fass, 
Rat, was is das ? — Hint wierä Siehl, bä dä Mitt wierä Budäfassl, 
veor wierä Fenstästock. — Veor wierä Kämpl, bä dä Mitt wierä 
Wämpl, Hint wierä Siehl, Rat mei" liebä Michl!« — Der König 
aus dem Wälischland, Schwarz und weiss is all sein Gewand, ein 
liürnäs Maul und ein fleischärn Bart: Wers nicht weiss, errath’s 
gar hart. — Es ist ein Mann von Riggengiggen, Hat ein Kleid aus 
tausend Stücken , Hat ein beiners Angesicht , Seinen Namen sag 
ich nicht. — Es ist ein Mann von Duk, Duk, Duk, der hat ein 
Kleid von hundert Stuck, Einen beinernen Kopf, einen federnen 
*) Sich gar nicht zu helfen wissen, ganz unbeholfen sein. —
	        
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