Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

DEtin am fettster meins Hauses/kucket ich durchs gegrtter/Vnd fahevtt- 
ter dm Albern. Vrrd ward gewar vnter den Kindern eins nerrifchen Iüug- 
lrngs/ver gieng auff der gasten an einer ecken/vnd trat da her anst dem wege 
an jrem Hansel in der demmerung am abend des tages/da es nacht ward vnd 
tuncke! war. Vnd frhs/da begegent jm ein Werd im lchrrnschmuck/listig/wüd 
vnd Vnbendrg/das jre friste in jrem lüause nicht bleiben können/Itzt ist sie Haus 
sen /jtzt anst der gasten/vnd lauret an allen ecken. Vnd erwisscht jn/vnd kostet 
jtt vnuerschampt/vnd sprach zu jm/Ich habe vanckopffer für mich heute be- 
zalet für meine Qelübde/varumb bin ich er ausgegangen / dir zu begegen/deitt 
angesicht früe zu suchen/vnd hab dich funden. 
ICH habe mein Lette schön geschmückt / mit bundten Teppichen aus 
EgypremIch habe mein I-ager nur Myrren/Aloes/vnd Tmnamen besprengt. 
Korn / las vns gnug buken / bis an den morgen / vnd las vns der liebe pflegen. 
Denn der Man ist nicht da Heime/ er ist einen fernen weg gezogen. Er hat den 
Qeldfack mit sich genomen / Er wird erst auffs Fest wrder heim komen. 8re 
vberredet jn mit vielen worren/vnd gewan jn ein mit jrem glatten munde. Lr 
folget jr balde nach / wie cm Ochse zur flerschbanck gefürt wird / vnd wie zum 
feste! da man dre^arren züchtiget. Bis sie jm mit dem pfeil die labbern spaltet/ 
wie eiu Vogel zum strick erlet/vnd wers nicht das jm das leben gilt. 
GV gehorchet mrr nu/meine Kinder/vnd mercket aust die Rede meine 
mundes. Las dein Hertz mcht weichen au ff jren weg/ vnd las dich mcht ver- 
füren auff jrer bahn. Denn sie hat viel verwund vnd gesellet/vnd sind aller 
ley iVlechrigen von jr erwürget. Ir l^aus sind wege zur blelle/da man hinun 
ter feret in des Tödes kamer. 
VIII- 
Dffek nicht die Weisheit/vnd vre Klugheit lestt sich hören i Öffent 
lich am wege vnd an der straffen stehet sie / An thoren beyder 
8tad/da man zur rhür eingehet / schreiet sie / OjrMenner/Ich 
schrey zu euch/ vnd rüste den Leuten, tt ietdt jr Albern die wiye/ 
vnd;r Thoren nemet es zu hertzcn. Höret / Denn ich wil reden/ 
(FürMch) was Fürstlich ist/vnd leren was recht ist. Denn mein mund fo! die warheit 
Fürsten soücn ehr reden/ vnd meine tippen sollen hassen das Oorrlos ist. Alle rede meines mundes 
redm"/nmchcn/sind gerecht/Es lst nichts vcrkerets noch falsches drinnen. Sie sind alle gleich 
da« ,r Exem /denen dlL sic vernemerr/ vnd richtig denen / die es annemen wollen, 
gen müge/Ächr NEmek an meine Zucht lieber denn silber/ vrrd dre Lere achtet höher denn 
vn^r^LpeE" köstlich gold. Denn Weisheit lst bester denn perlen / vnd alles was matt 
pe»«7.' F wündfchen mag/kan jr rricht gleichen. Ich Weisheit/wone bey der Witze/ vnd 
ich weis guten Rat zu geben. Die furcht des HERRN hastet das arge/die 
hoffarr/den hohmut/vnd bösen weg/vnd bin feind dem verkereten munde. 
Mein ist beide Rat vnd That / Ich habe verstand/vnd macht. Durch mich 
regiern dre Nönrge/ vnd dre Ratherm setzen das Recht. Durch mich herrschen 
die Fürsten/vnd alle Regenten auff Erden. Ich liebe die mich lieben/ vnd di« 
mich früe suchen/sinden mich. Reichthum vnd Ehre ist bey mir/wehrhaffttg 
Gut vnd Gerechngkeit. Meme Frucht ist besser denn gold vnd fein gold/ 
vnd mein Emkomen bester denn austcrlesen silber. Ich wandet auff dem 
rechten wege/ auff der straffen des Rechts/ Das ich wol berate die mich lieben/ 
vnd jre Gcheye vol mache. 
^^ER HERR hat mich gehabt im ansang seiner wege / Ehe er was 6^' 
machet/war ich da. Ich bin emgesttzt von ewrgkeit/von ansang vor der 
^ Erden. Da dre Treffen noch mehr waren / da war ich schon berert/Dn 
die Brunne noch nicht mit wasser quollen. Ehe denn die Berge cmgescnckt 
waren / vor den Hügeln war ich bereit. Er hatte die Erden noch nicht ge 
macht/