Volltext: Licht oder Finsterniß

studirt, sondern nur nach Gunst oder Hören— 
sagen urtheilt und verurtheilt. Dagegen soll 
maͤn die Wahrheit suchen und anerkennen, wo 
man sie findet. So hat auch ein anderer be— 
rühmter Geschichtschreiber aus Schaffhausen, 
nämlich Johannes v. Müller, der Kirche und 
den Päpsten alle Gerechtigkeit widerfahren lassen. 
Er wußte von Geschichte wohl mehr als jeder 
Zeitgenosse, war gläubiger Christ und sprach 
als letztes Wort: „Alles, was kommt, kommt 
von Gott.“ . 
Von den 2000 Büchern, aus denen er Aus⸗ 
züge gemacht, war es die heilige Schrift, die 
er am höchsten schatte, in der er taͤglich las. 
So dumm sind die Gläubigen denn doch nicht, 
wie der ungläͤubige, und oft unwissende Hoch⸗ 
muth es meint oder doch sagt und schreibt. 
Gegen das Mittelalter und, das Gute in dem— 
selben war auch Hugo Grotius, ein großer Rechts⸗ 
gelehrter gerecht, welcher, obschon nicht katholisch, 
doch christgläuhig, also weit mehr Christ war, 
als jene, die bloß einen katholischen Taufschein 
haͤben und weiter in ihrem Leben durch keine 
Religionsübung zeigen, daß sie der kath. Kirche 
angehören, während der Staatsmann Gladstone 
in England, obschon erster Minister des großen 
Reiches, während der Amts-Periode' alle Sonn— 
tage die Kirche zweimal besuchte und noch besucht. 
Hugo Grotius, der Vater unserer Rechtswissen⸗ 
schaft schrieb auch ein Buch, uüm zu beweisen, 
daß Jesus Christus der Gottes Sohn sei, und 
daß seine Wunder wahre Thatsachen seien, was 
heute nicht alle „gebildeten“ Stadtleute, wohl 
aber die Landleute allgemein glauben, die sich 
bei allfälligem Spotte der Ungläubigen damit
	        
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