Einleitung.
§. 1. (Hrkenuung der Gestirne durch Alignement.) Das einfachste Mittel döll
gestirnten Himmel mittelst einer Sternkarte kennen zu lernen, ist da»
Alignement, oder die Verbindung der unbekannten Sterne mit den be¬
reits bekannten durch gerade Linien der Karte, welche Linien dann am
Himmel durch Bogen grösster Kreise dargestellt werden. Das Folgende
mag des einfacheren Verständnisses wegen zunächst auf die beiden
Planiglobe unseres Atlas bezogen werden, ist aber in ganz ähnlicher
Weise auf jede einzelne Specialkarte anzuwenden.
Jedermann kennt den grossen Bären oder den Wagen, der aus
sieben grossem Sternen besteht, deren vier ein Viereck und die drei
andern eine krumme Linie bilden; von dieser Constellation wollen wir
daher ausgehen.
Kleiner Bär.
Eine gerade Linie durch die z^wei äussersten Sterne ß und a die¬
ses Vierecks im Wagen führt, wie Blatt 1 zeigt, auf den Polarstern
oder auf den äussersten Stern im kleinen Bären, der ebenfalls aus
sieben Sternen besteht, und ein dem grossen Bären ganz ähnliches, nur
verkehrtes Bild gibt, indem nämlich die Schweife der beiden Bären immer
nach zwei einander entgegengesetzten Gegenden des Himmels gerich¬
tet sind.
Nimmt man a und d des Vierecks im grossen Wagen als Basis
eines gleichschenkligen Dreiecks, und errichtet man auf der Mitte dieser
Basis im Gedanken ein Loth, das gegen den kleinen Bären gerichtet
ist, so trifft dieses Loth auf den durch seine röthliche Farbe ausgezeich¬
neten Stern ß im kleinen Bären, der so wie der Polarstern der zweiten
Grösse ist.
Cassiopeia.
Der Polarstern liegt in der Mitte der Geraden, die d grosser Bär
mit a Cassiopeia verbindet. Cassiopeia ist durch fünf Sterne a, /?,
y, d, s ausgezeichnet, von welchen je drei in der Ordnung ß a y, a y d
und y S e Dreiecke bilden. Von diesen fünf Sternen steht a am Halse,
ß in der Stuhllehne, und d auf dem Knie.
Littrow, Atlas d. g. H. 3, Aufl.
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