Volltext: Standes-Unterricht für christliche Jungfrauen

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ben selbst ihren Stand niemals gekannt, die Pflichten 
desselben nie gewußt, und drängten sich endlich nach 
einem ärgerlichen, sündhaften Leben hinein in den Ehe 
stand, mit dem Vorwände einer künftigen Versorgung. 
Und was ist daraus entstanden? Ach, blutige Thrä 
nen möchte ich weinen. Die Welt ist Mit Menschen 
so angefüllt, daß schon ganze Städte beinahe vor 
Hunger gestorben sind. Man ist in den Ehestand ge 
treten ans teuflischen Absichten; kein Glaube, keine 
Religion, keine Gottesfurcht ist in vielen Familien zu 
finden; und was ist daraus entstanden? Eine ganze 
Natternbrut ist daraus entstanden, eben so glaubens 
lose , gottlose, ausgeartete Kinder sind aus solchen 
Ehen hervorgegangen, mit denen die Welt jetzt voll 
ist. Weil in den Herzen der Familien der Glaube so 
erkaltet oder gar erloschen ist, so fallen sie, wenn sie 
Noth, Armuth, Theuerung oder andere Leiden im 
Ehestände treffen, hinein in die schändlichsten Laster; 
sie haben kein Vertrauen auf Gott, sondern sie neh 
men ihre Zuflucht zu unerlaubten Mitteln, Stehlen, 
Betrügen, Verläumden, Räubereien/ Mord und Todt- 
schlag. Mit solchen Leuten sind, leider! die vielen 
Strafhäuser unserer Zeit angefüllet. Nicht zu be 
schreiben sind alle die schändlichsten Laster, welche diese 
verdorbene, in Sünden und Laster verzogene Welt täg 
lich begeht; wie viel Mord und Todtschlag oder an 
dere Raufereien entstehen schon aus diesem einzigen 
Laster, der Unkeuschheit! Was ist die Schuld daran? 
Ich sage es noch einmal: „Die Grundursache von 
allen diesen herrschenden Uebeln und Leiden liegt ein 
zig und allein in den Familien." Die Familien sind 
aber auch erzogen worden, sie sind nicht von der Erde 
herausgewachsen; also, liebe Christen! es fehlt einzig
	        
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