Volltext: Führer durch den Bayerischen Wald und den angrenzenden Böhmerwald

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III. Route, 8. 
stein (1378 m), von da abwärts an den Rand der 
Blöckensteinseewand entweder r. der gelben Markierung 
folgend zur sogenannten „Kanzel"' (5M.), von der aus 
am überraschendsten und schönsten der tief unten liegende 
See, sowie das gegenüberliegende Stifterdenkmal sich 
zeigt, oder l. zum Stifterdenkmal*) (Vi St.). — 5 M. 
unterhalb des Denkmals eine Quelle! 
Das Denkmal (1311 m) steht am Hange der bewaldeten 
Blöckensteinkuppe und hart am Absturze der 220 m hohen 
Seewand, wo man von einer vorspringenden Felsplatte, 
der sogenannten „SeePlatte" aus auf den im tiefen 
Kessel gelegenen See niedersieht. Es ist ein aus Granit¬ 
quadern aufgeführter, oben zugespitzter Obelisk von 13 in 
Höhe. Auf der Vorderseite des Basiswürfels steht die 
Inschrift: „A. Stifter, dem Dichter des Hochwaldes". 
Tief unten im Kessel der gegen S. von der 300 in hohen, 
steilen Felswand, gegen W. und O. von bewaldeten 
Hängen umschlossen und nur gegen NO., wo der Seebach 
abfließt, sich öffnet, liegt der fast immer regungslose, 
dunkle Wasserspiegel, umgeben von ungeheuren Wald- 
massen, die den ganzen NO.-Abhang der Gebirgskette 
bedecken. Weiterhin schlängelt sich die Moldau gleich 
einem Silberband durch das grüne, fruchtbare Thal, be¬ 
lebt durch zahlreiche Ortschaften, darunter Sa ln au und 
Oberplan. Jenseits des breiten Moldauthales erheben 
sich die Salnaner und Andreasberger Gebirge, überragt 
von den blauen, waldbedeckten Kuppen und Kämmen des 
Prachatitz-Krumauer Gebirges. 
Vom Stifter-Denkmal führt ein steiler aber 
schöner Forststeig hinab über den w. Hang in V2 St. an 
das nö. Ufer des Sees. 
(Der bei der Schleuße am nö. Ufer abfließende See¬ 
bach, Zufluß zur Moldau, ergießt sich durch eine roman¬ 
tische, dichtbewaldete Felsschlucht, an deren w. Hange 
durch herrlichen Hochwald ein ganz bequemer Reitsteig 
über die Rosenauer Kapelle inll^St. nachHirsch- 
bergen führt. .Der andere von der Schleuße aus ow. 
*) Adalbert Stifter, geb. in dem nahegelegenen, 4 St. von hier 
entfernten, böhm. Marktflecken Oberplan 1805, gest. als Schulrat für 
Oberösterreich zu Linz 1868, Dichter und Schriftsteller.
	        
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