Volltext: Führer durch den Bayerischen Wald und den angrenzenden Böhmerwald

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II. Route, 1. 
vollendeter Schönheit sind das westliche Hauptportal und 
die hohen reichgegliederten Turme. Rings um das Dach 
führt ein mit durchbrochenem Steingeländer versehener 
Gang, der eine schöne Uebersicht über die Stadt und Um¬ 
gebung gewährt. Das Innere der Kirche zeichnet sich 
durch edle Einfachheit aus. Im Mittelschiffe erhebt sich 
das Hochgrab des Fürstbischofs Philipp, von dessen Bruder 
Herzog Maximilian I. im Jahr 1598 errichtet. Im 
nördlichen Seitenschiffe befindet sich das Grabdenk¬ 
mal des Bischofs Leo Thundorfer, sowie des Fürsten 
Primas Karl von Dalberg, nach Canovas Zeich¬ 
nung in Alabaster ausgeführt. Im nördlichen Seiten¬ 
chore der Sarkophag des Bischofs Wittmann ('f 1830) und 
das hochberühmte bronzene Denkmal der Margaretha 
Tucherin aus Nürnberg (f 1521) von Peter Bischer. Im 
südlichen Seitenchore die Grabdenkmäler der Bischöfe 
Sailer (f 1832) und Schwäbel (f 1841) von Konrad 
Everhardt. Neben letzteren ein herrlicher Ziehbrunnen 
und zunächst dem Hochaltar das prachtvolle Sakrament¬ 
häuschen, beides Werke des genialen Dombaumeisters W. 
Roritzer (s- 1514). Der Domschatz enthält den silbernen 
Hochaltar, ein herrliches Werk der Renaissance, vom 
Bischöfe Graf von Fugger im Jahre 1785 gestiftet; ferner 
den Kelch des heil. Wolfgang (994) aus einem einzigen 
Stück Onyx gefertigt, das Kreuz des Königs Ottokar 
von Böhmen aus dem 13. Jahrhundert sowie nach andere 
kostbare Reliquien und Kirchenschmuckgegenstünde. 
2. Das Rathaus mit dem großen Reichssaal, in welchem 
der alte deutsche Reichstag seine Sitzungen hielt. Im 
fürstlichen Nebenzimmer befinden sich zahlreiche Bildnisse 
alter Bürger und Bürgerinnen der Reichsstadt, darunter 
auch das Bild der schönen Wirtin zum goldenen Kreuz, 
Barbara Blomberg, welcher Kaiser Karl V. huldigte, und 
die im Jahre 1545 ihm den berühmten Seehelden Don 
Juan de Austria gebar. In dör Folterkammer im Sou¬ 
terrain sind auch die traurigen Denkmäler der im Mittel¬ 
alter geübten peinlichen Justiz zu sehen. 
3. Die steinerne Brücke, 328 m lang und auf 15 Bögen 
ruhend, im 12. Jahrhundert von Herzog Heinrich dem 
Stolzen erbaut. Bon den drei Türmen, welche ehemals
	        
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