Full text: Wörter und Wortformen der Weltsprache

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are, ari, ire, iri behalten wir nur den Stammvokal a, i: lauda, 
spatia, audi, ori. Von der Endung ere mit langem ersten e 
behalten wir eben dieses; desgleichen das e von eri: dele, mere. 
Bei der Endung ere mit kurzem ersten e und bei der Endung 
mit bloßem i unterscheiden wir die Verba, die im lat. Präsens 
io, ior haben, von den übrigen. Bei den ersteren gebrauchen 
wir als Endung i, bei den letzteren e, das aber flüchtig auszusprechen 
auszusprechen ist, ja auch ganz unterdrückt werden kann, insbesondere 
insbesondere aus Gründen des Versmaßes: capi, pati, fere, seque. Im 
Sinne des Gerundiums und Supinums und oft auch als Infinitiv 
ist der Präsensstamm ein Substantiv — nimmt daher Präpositionen 
Präpositionen an. 
Die adjektivischen Verbalnomina, d. i. Partizipium und 
Gerundivum, übernehmen wir aus der lat. Sprache als Adjektiva. 
Wir gewinnen aus dem lat. Infinitiv das Partizipium des 
Präsens folgendermaßen: Die Endungen are, ari verwandeln 
wir in ante, die Endungen ire, iri in iente: laudante, spatiante, 
audiente, oriente. Die Endung ere mit langem ersten e wird 
zu ente; ebenso die Endung eri: delente, merente. Bei der Endung 
Endung ere mit kurzem ersten e und bei der Endung mit bloßem 
i unterscheiden wir die Verba, die im lat. Präsens io, ior haben, 
von den übrigen. Bei den ersteren sagen wir iente, bei den 
letzteren ente: capiente, patiente, ferente, sequente. Das Gerundiv 
bilden wir ganz so wie das Partizipium des Präsens, nur daß 
wir statt nte ndo sagen: laudando usw. Die Partizipien des 
Perfektums und Futurums werden einfach der lat. Sprache, 
ob regelmäßig oder unregelmäßig lautend, entnommen. Das 
Wörterbuch läßt darüber keinen Zweifel. Das Partizip Perfekt 
hat am Schlüsse o, das Partizip Futur hat uro: laudato, deleto, 
dicto, misso, facturo, morituro. 
Der Präsensstamm genügt auch für das Präteritum und 
Futurum, wenn die Zeit durch ein Adverbium oder Adverbiale 
bestimmt wird oder wenn der Zusammenhang der Rede erkennen 
läßt, daß es sich um eine Erzählung, um einen Vorsatz, ein 
Gebot u. dgl. handelt. Jeder Zweifel wird ausgeschlossen, wenn 
wir dem Präsensstamme die Bezeichnung in praeterito, in futuro 
beifügen, was aber bei öfterer Wiederholung schwerfällig wäre. 
Flüssiger wird die Rede, wenn wir für das Präteritum das Hilfszeitwort 
Hilfszeitwort habe mit dem Partizip Perfekt des fraglichen Verbums 
und für das Futurum, das ja mancherlei Schattierungen des Gedankens 
Gedankens ausdrückt, debe, vole, vade oder vad als Hilfszeitwörter
	        
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