Volltext: Ellenbrechtskirchen

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Wir glauben somit den Beweis geliefert zu haben, 
daß Bischof Wolfker nicht den Ellenbrechtskirchen — 
Zollingen, sondern den ebenfalls freien Herrn von 
Erlah angehört habe. Die proxima Consanguini- 
tas mit Pabo III von Ellenbrechtskirchen kann daher 
nur weiblicherseits statthaben, daß ein Pabo von 
Ellenbrechtskirchen, respektive von Zollingen (Pabo II) 
eine de Erlach geehelicht habe, etwa die Schwester 
von Bischof Wolfkers Vater, so daß also Pabo III de 
Ellenbrechtskirchen Geschwisterkind —„cum esset 
nobis in consanguinitate proximus“ — mit Bischof 
Wolfker war. Mit seiner Frau erhielt Pabo II das 
predium infra fluuium Anasim: Prunnen et Er 
labe, worüber dann sein Sohn Pabo III (de Ellen 
brechtskirchen zu Gunsten Passau's verfügte. 
Wir besitzen auch eine urkundliche Spur, wann Wolfker Probst 
von Zell am See wurde. Offenbar zur Zeit, als sein Bruder 
Eberhardus nobilis vir de Erlae — wohl zu Salzburg 
selbst — die Mühle, welche der getreue Wernhard „apud Erlabe" 
hatte, mit einem Diener namens Heinrich auf des Wernhards Bitte 
ad sepulcrum sti Virgilii in omnimodam proprietatem pre- 
bende canonicorum übergab. Die Mühle erhielt Wernhard 
vom Domprobst Siboto auf Lebenszeit zu Lehen gegen jährliche Zins- 
reichung von 5 Den. Wir sehen hiebei als Zeugen Otto de R a m - 
nesperch, Eberhardus delegator de Erlabe, 
Wolfker de ipso loco (Erlabe), —, —, Gebhart de 
Altenhofen (offenbar Burgmann auf Altenhofen), —, Waltherus 
de Chuffarn (offenbar Bürgmann des Otto von Ramsberg auf Küstern)?) 
Damals mag Wolfker den geistlichen Stand an 
genommen und als einem edlen freien Geschlechte angehvrig schon 
mit den niedern Weihen die Propstei in Zell und Münster 
erhalten haben. Die Priesterweihe erhielt er bekanntlich erst am Vortage 
vor seiner Konsekration und Installation zum Bischöfe. 
1) Das Urk.-B. von Salzburg 695 Nr. 230 setzt diese Notiz nach 1181, Februar 27, 
weil das Grab des hl. Virgil an diesem Tage aufgefunden wurde, und vor 1183, 
Jänner 19, weil an diesem Tage Domprobst Siboto starb. 
1183, Passau 21. VII. war aber Wolfker bereits prepositus de Münster. 
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