Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Winter. 
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nachdem es hinreichend bekannt ist, wie gerade der Wind 
einer der grössten Feinde der kranken Respirationsorgane 
ist. Nach dem zehnjährigen Durchschnitte entfallen auf 
Meran während der vier Wintermonate nur 14*7 Wind 
tage. Diese fast absolute Windstille bringt es mit sich, 
dass die Kranken mitten im Winter, ohne zu frieren, 
stundenlang in der Sonne im Freien sitzen können, was 
hei bewegter Luft selbst bei höherer Temperatur (an der 
Riviera) nicht möglich ist. 
3. Das Klima von Meran charakterisirt sich durch 
eine Reinheit des Himmels, welche besonders 
während des Winters einige der gepriesensten Curorte 
sogar übertrifft. Meran hat während der vier Wintermonate 
68 ganz heitere wolkenlose Tage, während deren in der 
selben Zeit auf Cairo 52, auf Mentone 68, auf Nizza 67, 
auf Pisa 41 und auf Venedig 18 entfallen. Diese Reinheit 
des Himmels und die dabei wochenlange vollkommene 
Windstille bringen es auch mit sich, dass trotz einer oft 
niedrigeren Temperatur die Kälte nicht so empfindlich 
wird, als in den südlicheren und wärmeren, aber mehr 
windigen Curorten, und dass selbst empfindliche Kranke 
den ganzen Winter an sonnigen Tagen von 11 bis 3 Uhr 
im Freien ganz behaglich sitzen können. 
Der Freundlichkeit des zwölfjährigen Meraner Curgastes 
Thilo v.Tschirschky, der auch eine Broschüre über Meran 
herausgegeben hat, verdanke ich eine höchst instructive, auf 
zehnjährige Beobachtungen gestützte Tabelle über die Anzahl 
jener Tage, in denen der Curgast im Winter in’s Freie gehen 
kann. Diese Tabelle hat um so grösseren Werth, als der 
sehr gewissenhafte Beobachter selbst mehrere Jahre zu den 
schwerkranken Brustleidenden gehört hat. Tschirschky 
theilte die Wintertage in solche ein, an denen der Patient