Volltext: Postbüchel 1860 (1860)

13 
genheiten kann schreiben, anschreiben, umschreiben, 
abschreiben, aus-, vor- und einschreiben, und endlich 
so gar unterschreiben; und weßwegen? deßwegen: 
daß seine Handschrift ist so gut, als unsere eigene, 
und was er thun will mag er thun. 
Der Jaukief darf in unsern Geschäften fahren, 
reiten, gehen, ausgehen, hin-, ab- und umhergehen, 
auch im Nothfall sich bücken und neigen, und weß- 
halb? und deßhalb, weil seine Füße sind unsere, 
und was er raffinirt, das soll sehr gut raffinirt 
sein. 
Der Jankief Nazzerer darf anstreichen, radie¬ 
ren, auch sich nutzbare Zeugen verschaffen, Alles 
für unsere Rechnung und wie es ihm gut däucht, 
auch soll er läugnen, was nicht wahr ist, doch soll 
er sich nicht versehen, noch betrügen lassen, denn 
sonst nehmen wir ihm die Macht, und sagen: Jan¬ 
kief Nazzerer, was hast Du gemacht? Du bist ein 
Ganes und das schreiben wir unter." 
Tarnow, den 21. des Monat Nisan 55. 
Moische Babau. Schloime Kwores. 
Rede eines Dorfrichters an seine 
Gemeinde. 
Der schwere Krieg war beendet, der Friede war 
geschlossen. —Freudig brachte der Dorfrichterdas Zei¬ 
tungsblatt in der Hand, diese Nachricht den Dorfbe¬ 
wohnern, welche sich zahlreich auf der Gemeindewie¬ 
se versammelt hatten, und ihren Vorstand erwarteten. 
Mit Salbung begann er nun seine Rede: „Ja, viel¬ 
geliebte, theure Mitbrüder! der böse Krieg hat ein 
Ende und der Friede ist da. Es war ein schrecklicher, 
blutiger Krieg, aber Ihr habt Gottlob nichts davon
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.