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genheiten kann schreiben, anschreiben, umschreiben,
abschreiben, aus-, vor- und einschreiben, und endlich
so gar unterschreiben; und weßwegen? deßwegen:
daß seine Handschrift ist so gut, als unsere eigene,
und was er thun will mag er thun.
Der Jaukief darf in unsern Geschäften fahren,
reiten, gehen, ausgehen, hin-, ab- und umhergehen,
auch im Nothfall sich bücken und neigen, und weß-
halb? und deßhalb, weil seine Füße sind unsere,
und was er raffinirt, das soll sehr gut raffinirt
sein.
Der Jankief Nazzerer darf anstreichen, radie¬
ren, auch sich nutzbare Zeugen verschaffen, Alles
für unsere Rechnung und wie es ihm gut däucht,
auch soll er läugnen, was nicht wahr ist, doch soll
er sich nicht versehen, noch betrügen lassen, denn
sonst nehmen wir ihm die Macht, und sagen: Jan¬
kief Nazzerer, was hast Du gemacht? Du bist ein
Ganes und das schreiben wir unter."
Tarnow, den 21. des Monat Nisan 55.
Moische Babau. Schloime Kwores.
Rede eines Dorfrichters an seine
Gemeinde.
Der schwere Krieg war beendet, der Friede war
geschlossen. —Freudig brachte der Dorfrichterdas Zei¬
tungsblatt in der Hand, diese Nachricht den Dorfbe¬
wohnern, welche sich zahlreich auf der Gemeindewie¬
se versammelt hatten, und ihren Vorstand erwarteten.
Mit Salbung begann er nun seine Rede: „Ja, viel¬
geliebte, theure Mitbrüder! der böse Krieg hat ein
Ende und der Friede ist da. Es war ein schrecklicher,
blutiger Krieg, aber Ihr habt Gottlob nichts davon