Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

7 
) n strittigen Fällen setzt man bei 
uns, wie früher, einen Beliebigen auf 
äen Staatssekretär st uhl, wenn ec nur 
Parteimann i st. Lrwicä sich schon wei 
terhelfen! Ist äas aber wirklich ä e m o- 
kratisch unä nennt man äas „freie 
Bahn äen Tüchtigen"?! 
wir alle wissen es ja, äast es furchtbar schwer 
ist, aus äem Lhaos äes Umsturzes äas Neue zu schaf 
fen. klber eben äeshalb hätte äie Öffentlichkeit mit 
Necht erwarten können, äast man äie Negierung zu 
nächst in äie hänäe erprobter Arbeitskräfte legt, 
welche äie Erfahrung für sich haben unä äen gröb 
sten Schutt hinwegräumen, bevor äie Neulinge sich 
Hineinsetzen unä zu experimentieren beginnen. 
Gibt äer Tischlermeister äie schwerste klrbeit sei 
nem jüngsten Lehrbuben? 
galten wir uns äen Nusspruch Frieäricbs äes 
Großen vor klugen: 
„Die Völker sollen äie Freiheit äer Wissenschaft, 
äer Religion unä äes Denkens haben, nicht aber 
äie Freiheit, sich so schlecht als möglich zu regieren !" 
Der weitaus gcöstteTeil äerwähler 
kennt seine gewählten klbgeoräneten 
nicht. Vas vertrauen, äas man in äie 
Volksvertreter fetzt, ist also größten 
teils nur aufhörensagen gegcünäet. Lin 
schwerer Gcunäfehler unseres Wahlsystems, äa zwi 
schen äem gewählten Vertrauensmann unä äem 
Volke äie notwendige natürliche, innige verbinäung 
gänzlich fehlt, lnfolgeäeffen mangelt uns allen auch 
größtenteils äas richtige Interesse am öffentlichen Le 
ben. Unsere klnteilnahme an äen verhanälungen äes 
Volkshauses ist eine geringe, wir erwarten nichts von 
ihm unä es leistet auch nur maschinenmäßige klr- 
beit. Vas Volkshaus ist uns gar nicht ans her; ge 
wachsen, weil wir es auch gar nicht mit äem herzen 
gewählt haben. 
Ls ist an äer Zeit, einen Neubau unseres Parla 
ments einzuleiten mit Leuten, äie wir kennen unä