Volltext: Bittere Wahrheiten!

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wenn man nicht schon im vorhinein sich eine starke, 
verläßliche Mehrheit in der Volksvertretung gesichert 
hat? 
Ist unser Parlamentarismus wirklich schon so 
heruntergekommen, daß er nur mehr eine fterden- 
wirtschaft darstellt ? 
Man sollte meinen, wenn die Negierung ein wirk 
lich vernünftiges Programm auf clen Tisch legt, wec- 
clen sich immer genügend freie unbeeinflußte klbge- 
ordnete finden, die dafür stimmen, wozu eine ver 
pflichtete Mehrheit, die unter allen Umständen den 
paclamentsoechandlungen einen korrupten Beige 
schmack und ein einseitiges pacteigesicht geben must. 
Goethe sagt: „Nichts ist widerwärtiger als die 
Mehrheit) denn sie besteht aus wenigen kräftigen 
Vorgängern, aus Schelmen, die sich anpassen, aus 
schwachen, die sich einverleiben lassen und aus der 
großen Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten 
zu wissen, was sie will." 
vec Idealzustand eines Volkshauses 
ist jedenfalls der parteilose. So viele Ab 
geordnete, s o viele frei aus sich selb st 
heraus urteilende Menschen. 
vast sich im Volke Parteien bilden, ist begreiflich, 
unter Umständen auch vorteilhaft, daß aber diese 
Spaltung in den Parlamenten gepflegt, zu politischen 
Zwecken ausgenützt, ja sogar als unerläßliches Ne- 
quisit der Regierung hingestellt wird, ist unrichtig und 
verwerflich. 
kille politischen Parteien ohne Un 
terschied, als ständige Linrichtung be 
trachtet, sind ein ebenso widerlicher 
und gewalttätiger Eingriff in die 
menschliche Freiheit, wie die Majori 
täten. wenn eine Partei sich bildet, um einer als 
gut anerkannten Idee zum Durchbruch zu verhelfen, 
so ist das löblich, sobald aber dieser Zweck erfüllt ist, 
soll sich die Partei auflösen. Ständige Parteien, die 
sich auf bestimmte Programme festlegen, sind nichts
	        
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