Volltext: Was will der Heimatblock?

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Wässerungen und Bewässerungen, Urbarmachung ertraglosen Grundes, Hilfe 
bei Brand, Wassernot und Windbruch — zu all diesen Arbeiten wird die 
Arbeitsarmee kostenlos heranzuziehen sein. 
Der Zwischenhandel darf nicht den Löwenanteil der landwirtschaft 
lichen Produktion verzehren. Die Absatzorganisation auf genossen 
schaftlicher Grundlage wird diesem Uebel steuern und wird gleichzeitig die 
Produktion in jene Bahnen leiten, die die Marktlage erfordert. 
Ueber den billigen Produktionskredit, den die Landwirtschaft be 
nötigt, haben wir schon im Abschnitte „Geldwirtschaft" gesprochen. . 
Dann aber muß auch des Landarbeiters gedacht werden. 
Woraus erklärt sich letzten Endes die Landflucht? Nur daraus, daß der 
Landarbeiter schlechtere Arbeitsbedingungen hat, als der industrielle Ar 
beiter. Für diese Benachteiligung muß dem Landarbeiter ein Ersatz gegeben 
werden. Diesen Ersatz wollen wir schaffen in Form der Landarbeiter- 
s i e d l u n g. Jeder, der durch einige Jahre als landwirtschaftlicher Ar 
beiter oder Dienstbote (auch die weiblichen Arbeitnehmer) gedient hat, soll 
mit staatlicher Hilfe die Möglichkeit bekommen, ein kleines Grundstück zu 
erwerben und sich ein kleines Haus aufzubauen, so daß er eine Familie 
gründen und neben seinem Arbeitsverdienst als landwirtschaftlicher Arbeiter 
auch den Ertrag des eigenen Besitzes genießen kann. Beim Aufbau des 
Hauses werden die Arbeitsdienstpflichtigen heranzuziehen sein. Diese Aktion 
der Landarbeitersiedlung wird nicht nur dem Landarbeiter selbst, sondern 
auch dem Bauer zugute kommen, weil durch sie der Landflucht gesteuert 
wird, ohne daß der Landwirt durch eine übermäßige Lohnquote belastet 
werden muß. 
Aber zu solchen Aktionen — so wird eingewendet werden — gehört 
Geld und das Geld haben wir nicht. Wir haben es noch immer gehabt, 
wenn es hieß, verkrachte Banken zu stützen, verfehlte Sozialisierungs 
experimente zu finanzieren, Wahlschlachten zu bezahlen und Geheimfonds 
zu spicken. Nun wird das Geld auch einmal herausrücken müssen, wenn es 
um das Wohl des Volkes geht. 
Der Schutz der Landwirtschaft. 
Ueber die allgemeinen Grundsätze, denen die Handels- und Produk 
tionspolitik Oesterreichs in Hinkunft zu unterwerfen ist, wurde in den 
vorhergehenden Abschnitten gesprochen. Ganz allgemein stellen wir' noch 
mals fest, daß die Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte aus dem Aus 
lande nur insoweit und in solcher Form erfolgen darf, daß der Betrieb des 
Getreidebauers, wie des Viehzüchters und Weinbauers lebens- und ertrags 
fähig bleibt. Gegenwärtig steht die Frage des Getreideabsahes und des 
Viehabsatzes im Vordergründe und sie sollen daher im nachfolgenden aus 
führlich besprochen werden. 
Der Getreidebau. 
Zur Regelung des Getreideverkehres fordern wir die Einrichtung 
einer Hauptstelle für den Getreide - und Mehlverkehr,
	        
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