Volltext: Die Dachstein-Gruppe

G. Geyer, die Mandling und Touren von Filzmoos. 
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fahren, in der That zur Scharte und sahen nun, dass es viel leichter 
gewesen wäre, von 0. durch einen steilen Kamin heraufzuklettern. 
Nun wurde auch der nördliche letzte Gfipfel in Angriff genommen, und 
bald darauf war die Bischofsmütze, das unerreichbar geglaubte 
Ziel, besiegt Die Zweifler waren wieder einmal geschlagen, wieder 
der Beweis geliefert, dass Muth und Ausdauer jeden Berg zum Fall 
bringen muss. Der Abstieg von der Scharte wurde nun ostwärts durch 
den Kamin bewerkstelligt und ohne Schwierigkeit die Aualpe und 
Filzmoos erreicht. Basch verbreitete sich die Kunde von der gelungenen 
Besteigung in der Umgebung und weiten Ferne, sympathisch wurde 
der Erfolg iier beiden Bamsauer Führer in den umliegenden Gauen 
begrüsst, bekundete sie doch deutlich, dass auch in diesem Gebiet 
tüchtige Führer vorhanden, welche selbst schwierigen Aufgaben ge 
wachsen sind. 
Anfang Juli wiederholte Herr B. v. Lendenfeld aus Graz als 
erster Tourist die Tour und wählte den Ostkamin sowohl zum An- 
als zum Abstieg, welche Boute nun wohl immer eingeschlagen 
werden wird. 
Die Besteigung der Bischofsmütze zu unternehmen, wandert 
man auf gutem Weg thalein; bald längs des Mandlingbachs, durch 
schattige Auen, bald durch Wald oder über freie Stellen, fortwährend 
Angesichts des grossartigen Hintergrundes, geht es % St. im Thal 
gegen die Hoferalpe fort, dann aber links schräg an der rechten Thal 
lehne durch Wald auf den Kamm gegen das Fritzthal, den man in 
einem flachen Sattel überschreitet. Man erblickt nun bereits das grüne 
Thal der Aualpe, oberhalb welcher in unbändig trotziger Gestalt die 
Bischofsmütze auftaucht. Der Steig führt immer am linken Gehänge 
fort, an der vorderen Aualpe vorbei zur grossen mittleren Alpe, welche 
dem Perhab in Bamsau gehört. Grüne, saftige Matten steigen überall 
bis zu den sanften Höhen. Der holprige Pfad wendet sich einen 
Hügel hinan und man gelangt zur oberen Aualpe, iy 4 ‘ St. von Filz 
moos; in dem heizbaren Stübchen befindet sich auch ein Bett. 
Der nun folgende Anstieg ist so klar vorgezeichnet, dass es unbe 
greiflich erscheint, wie man, als es sich um die ersten Besteigungs 
versuche der „Mütze“ handelte, über den Angriffspunkt im Zweifel 
sein konnte. Aus den grünen Matten des Thalschlusses erheben sich 
links die glatten Mauern der Niederen Bischofsmütze, rechts die 
Bauchwand oder das Mosermandl. Die Einsattlung dazwischen, das 
Eiskarl, ist leicht zu erreichen. Ausserdem zieht aber von ihr ein 
Schutthang links hoch hinan bis an den Fuss eines sehr in die Augen 
springenden Kamines, welcher oben in der Scharte zwischen beiden 
Spitzen mündet. Dieser Kamin ist sozusagen der Schlüssel zur Be 
steigung Yon der Alpe geht es zuerst in sanfter Neigung über 
schwellenden Basenteppich gerade nördlich hinan. Grosse Blöcke,
	        
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