Volltext: Die Dachstein-Gruppe

G. Geyer, Touren von Gosau. 
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Auf der Matte am jenseitigen Ufer unter einzeln stehenden 
Fichten liegt eine Alpenhütte. Der Weg zu ihr längs des südlichen 
Ufers am Fusse eines isolirten Felskegels, dann über die krummholz 
bedeckten Schutthalden der Kopfwand ist ziemlich lang. Man fährt 
desshalb besser über, der Kahn liegt jedoch am jenseitigen Ufer und 
die Sennerin muss angerufen werden, um überzuführen. 
Die geräumige Alpe war früher das Nachtquartier für die 
Dachsteinbesteiger. 1878 jedoch wurde von der Section Austria 
1 St. weiter oberhalb eine Schutzhütte gebaut, welche den sehr 
charakteristischen, der Umgebung angepassten Namen: „Hütte im 
Grobgstein“ erhielt. Yon der Alpe geht man zunächst rechts über 
Matten und das ausgetrocknete Bett eines Wildbachs, folgt dann 
einem durch Krummholz sich schlängelnden Pfad, welcher schliesslich 
den Schuttkegel zur linken einer kleinen Wand emporklimmt. Ist die 
darauf folgende, ebene, mit Buchengestrüpp bewachsene Terrasse 
durchschritten, so steigt man durch eine kleine grüne Schlucht bis 
zu einer Wand, welche bei Unwetter Schutz bietet. Nun wendet sich 
der Steig scharf nach links, erklimmt zwischen Krummholz einen 
äusserst jähen Hang und führt dann fast horizontal an der Lehne hin, 
wobei der kleine trübe Kreidenbach, der gleich unterhalb einen Fall 
bildet, überschritten wird. Zwischen Legföhren. dann über steile 
Basen ansteigend, gewahrt man schon die Biesentrümmer des Grob- 
gsteins und bald auch die an einen grossen Block, auf welchem eine 
Signalstange aufgerichtet ist, angebaute Hütte. 
Die Hütte hat eine innere Länge von 6 und eine Breite von 3 m. 
Bechts und links an den Breitseiten sind Schlafstätten für im ganzen 
acht Personen angebracht. Ein guter Sparherd befindet sich gegen 
über der doppelten Eingangsthür, und ist in Folge seiner langen 
Böhrenleitung auch zur Erwärmung des Baums sehr geeignet. Ausser 
Tisch und Bänken, Matratzen und Kotzen vervollständigen noch zwei 
Wandkästen mit allen nöthigen Ess- und Kochgeschirren die innere 
Einrichtung. Etwa 100 Schritte in SO.-Bichtung entfernt rieselt aus 
den Karren eine frische Quelle. 
Yon der Quelle an zieht der stellenweise ausgebesserte und gut 
mit Dauben bezeichnete Pfad sehr steil über Karren und Basenflecke 
aufwärts. Zur linken erheben sich die grauen Wände des Gschlössl- 
kogel, rechts sinken mit Krummholz überzogene Felsterrassen rasch 
in die Tiefe. Zurückblickend sieht man die beiden Gosauseen, über 
ragt von der Kopfwand, über deren oberstem Band gerade die 
Bischofsmütze auftaucht. Durch eine Scharte erscheinen in weiter 
Ferne die Hörner des Glöckner und Wiesbachliorn. Nach V 4 St. ist 
die steilste Strecke überwunden und der Gsclilösslkogel, ein blosser 
Yorsprung des Plateaus, bereits in die Tiefe gesunken; mässig geht 
es hinan auf der linken Seite der von Karrenhöckern und Gruben
	        
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