Volltext: Die Dachstein-Gruppe

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Dachstein-Gruppe. 
Um diesen interessanten Gipfel zu besteigen, wandert man über 
den Gletscher in 1 St. bis an den Fuss der Wände. Direction : eine 
südlich des Gipfels in den Felsen eingetiefte Schneerinne. Ist der in 
späterer Jahreszeit mitunter weit klalfende Bergschrund passirt, so 
hat man sofort eine steile, ca. 50 m hohe Felswand zu erklettern, über 
welche man an das untere Ende einer scharf geneigten Schneerinne 
gelangt. Yon der Spitze dieser Kinne führen gut gangbare Felsen in 
eine schmale Scharte und von da ab nördlich der breit gewölbte Rücken 
in ca. 1 St. vom Gletscher auf den Gipfel. 
Ungefähr 150 m weiter nördlich erhebt sich ein zweiter, um ein 
geringes niedrigerer Gipfel, von welchem jene schmale Schrofen- 
schneide westlich abzweigt, welche den Schneelochgletscher vom 
Gosauer Gletscher trennt. 
Yon diesem nördlichen Culminationspunkt aus senkt sich der 
Hauptkamm breit und zugerundet gegen das Niedere Kreuz. Eine 
schmale äusserst schwierig zu begehende Scharte unterbricht jedoch 
an der tiefsten Stelle, kaum 50 m vom Niederen Kreuz entfernt, die 
directe Verbindung beider Gipfel. Mit geringen Kosten liesse sich 
der Uebergang wegsam machen und dadurch eine sehr lohnende Rund 
tour eröffnen, welche als Kammwanderung vom Ochsenkogel zum 
Niederen Kreuz und dann über die bewusste Stelle auf das Hohe Kreuz 
führen würde. 
Der Abstieg vom Hohen Kreuz auf den Schneelochgletscher ist 
bis jetzt noch nie durchgeführt worden. Schwierigkeiten bietet nur 
das letzte Stück, wo die Wände senkrecht gegen das Firnfeld abfallen. 
Leichter gestaltet sich ohne Zweifel ein Abstieg auf den Grossen 
Gosauer Gletscher, obwohl auch hier eine grosse durch Gletscher- 
abschleifung geglättete Platte misslich werden kann. Die Linie dieses 
Abstiegs führt vom Gipfel südlich in den grossen Winkel hinab, 
welchen die Wände des südlichenKammtheils und jene des Schreiber 
wandkogel einschliessen. 
Glanzpunkt im Panorama des Hohen Kreuz ist unbedingt der 
majestätische Thorstein mit seiner charakteristischen Schneerinne. 
Aehnlich wie auf dem Gjaidstein dominiren auch hier die weiten Firn 
halden in dem Aussichtsbilde. 
Die Besteigung des Niederen Kreuz, welche wohl selten von 
der Simony-Hütte aus unternommen werden dürfte, geschieht entweder 
direct vom Wildkar aus durch eine Rinne oder von der Ochsenwies- 
alpe über die Ochsenkogeln. Ein langer plateauförmiger Rücken 
leitet von den letzteren zur breiten Gipfelkuppe des Niederen Kreuz 
2524 m. 
Als Rückweg nach Hallstatt empfiehlt sich in diesem Fall der 
Abstieg durch das öde Kar zwischen Hosswand und Grünberg zur 
Hosswandalpe und dann über die Grubalpe auf den alten Weg, auf
	        
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