Volltext: Die Dachstein-Gruppe

232 
Dachstein-Gruppe. 
kar, ebenso der kleine Edel griesferner verschwinden nahezu voll 
ständig in dem unübersehbaren Ge wirre grauer Felswände und Schutt 
halden — welcher bei der Südansicht des Dachsteinmassivs den Ein 
druck eines wahren Hochgebirges nicht recht aufkommen lässt, so 
tritt auch noch ein anderer Umstand hinzu, welcher der absoluten 
Höhe für das Auge Eintrag thut. Zunächst liegt schon das Ennsthal 
im Allgemeinen nicht unbeträchtlich höher als die nördliche Thal 
begrenzung (zwischen dem Spiegel der Enns bei Schladming und 
jenem des Hallstätter Sees beträgt der Unterschied 230m); dazu 
kommt aber auch noch die Vorlagerung der breiten und relativ hohen 
Terrasse der Kamsau mit den aus ihr aufsteigenden Rücken und 
Kuppen, welche das dahinter emporsteigende Gebirge niedriger er 
scheinen lässt, als es in Wirklichkeit ist. Am breitesten (8 km) ist 
die erwähnte Vorlagerung dort, wo das Massiv des Gebirges seine 
höchste Elevation erreicht, zugleich herrschen auch die bergartigen 
Erhebungen über das flache Terrain noch weitaus vor. Hier findet sich 
die Kuppe des Durchat 1738 m, welcher der mit dem Abfall des 
Gebirges schon direct zusammenhängende Brandriedel 1724m östlich 
gegenüberliegt, und vor beiden, nur durch einen schmalen Streifen 
ebenen Bodens von ihnen getrennt, steigt der langgestreckte Röttes- 
wald 1609 m auf. Südlich von der Scheichenspitze, wo die Vorlagerung 
nur noch eine Breite von 5 km zeigt, dagegen der völlig abgeflachte 
Terrassenboden schon überwiegt, taucht aus dem letzteren der Kulm 
berg 1283m empor, ihm schliesst sich östlich der Sattelberg 1203m 
und diesem endlich der Rösingberg 1352m an. Der letztere hat seine 
im Vergleiche zu den vorigen grössere Höhe der stärkeren Näherung 
an das Gebirge zu danken. 
Die genannten und ausser ihnen noch einige andere Erhebungen 
von geringerer Bedeutung sind gleichsam die Träger und Stützen jener 
mächtigen, aus der Tertiär-, theilweise auch noch aus der älteren 
Diluvialperiode stammenden Schuttablagerungen, welche das Ennsthal 
einst bis zu einem Niveau von 1100—1200 m ausgefüllt haben, 
später aber durch glaciale und fiuviale Erosion bis auf einige geschützte 
Reste, und ein solcher ist die Hochebene der Ramsau-Terrasse, wieder 
beseitigt wurden. Diese Hochebene, schon bei Filzmoos als ein schmaler 
Thalboden von 1050—1070 m beginnend, tritt zum erstenmal als 
breitere Abflächung in der sogenannten Hachau (1100—1150 m) auf,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.