Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Er begab sich hierauf unter dem heftigsten feindlichen Feuer bis 
an die Schwarmlinie zu einem guten Ubersichtspunkt. Die Lage er 
schien sehr kritisch, da die eigenen Verbände vermengt waren und 
die Russen, unterstützt durch heftiges Artilleriefeuer, immer weitere 
Sturmwellen Vortrieben. 
Major Baumann, dem keine Reserven mehr zur Verfügung stan 
den, entschloß sich, ohne jede Verstärkung die Schwarmlinien per 
sönlich vorzureißen und sie zum Sturm gegen die Russen zu führen, 
die zurückwichen. Dem Vordringen Baumanns und der von ihm ge 
führten Schwarmlinien schlossen sich nunmehr auch die benach 
barten eigenen Truppen an, so daß um etwa 16 Uhr 15 der ganze 
Frontraum der 14. IBrig. wieder in eigenem Besitze war. 
In der folgenden Nacht wurde die Stellung gegen wiederholte 
Gegenangriffe gehalten. 
DER KAMPF IN DER ZEHNTEN ISONZO-SCHLACHT 
Nach einer 30tägigen Stellungsperiode wurde das unter dem 
Befehl des Oberstleutnants Baumann stehende IR. 37 in der Nacht 
vom 22. auf den 23. Mai 1917 durch das IR. 38 abgelöst und als Korps 
reserve zur Retablierung in den Raum Veliki Dol—Berje (etwa 10 km 
nördlich Triest) verlegt. 
Da die Italiener am 23. Mai um ungefähr 16 Uhr nach einem 
zehnstündigen Trommelfeuer zum Angriff angesetzt hatten, wobei 
es ihnen gelang, die Front der 7. ID. an beiden Flügeln zu durch 
stoßen, erhielt das IR. 37 um etwa 17 Uhr vom Vorgesetzten Divi 
sionskommando den Befehl, in den Raum östlich Selo (6 km nördlich 
Duino) vorzurücken und sich dort der 14. IBrig. zu unterstellen. 
Der durch die nächtlichen Märsche erschöpften Truppe wurde 
zunächst eine Ruhepause gegeben. Um 3 Uhr 30 des 24. Mai führte 
Oberstleutnant Baumann das Regiment persönlich aus seiner Ruhe 
stellung in der Richtung Selo zum Angriff vor. 
Die Vorrückung erfolgte bereits östlich Selo unter heftigstem 
Artilleriefeuer, denn die Italiener hatten in den ersten Morgen 
stunden des 24. Mai mit Teilen den Raum rund 2 km westlich der 
Ortschaft Selo erreicht. Das IR. 37 warf sie und stürmte die von ihnen 
besetzte Höhenlinie, die nunmehr zähe verteidigt wurde. Der Kampf 
gestaltete sich wechselvoll und erbittert; die Höhen wurden von den 
Italienern des öfteren wieder erobert, dann vom Regiment 37 wieder 
gestürmt. Schließlich aber gelang es dem nunmehr stark gelichteten 
Regiment nicht mehr, sich im Besitze der Höhenlinie zu halten, so 
daß es sich auf das Gelände knapp vor ihr zurückziehen mußte. Alle
	        
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