Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Da aber an ein längeres Halten dieser Stellung bei den stark 
geschwächten eigenen Ständen nicht mehr zu denken war, überdies 
die Flanken bedroht erschienen, wurde der unterbrochene Rückzug 
fortgesetzt, diesmal unter weit günstigeren Umständen und ohne 
wesentliche Bedrängung durch den Gegner, der erst in den späteren 
Nachmittagsstunden wieder vorzufühlen begann. 
Durch den der eigenen Initiative entsprungenen Gegenstoß hatte 
Rittmeister Barton das Nachdrängen des Feindes um mehrere Stun 
den verzögert, dadurch den Rückzug der Truppen der 8. KD. und der 
42. HID. erleichtert, vor allem aber das Abrollen des ganzen Trains 
dieser Division und die Bergung des 30,5-cm-Mörsers, der bei 
Jurkoutz, etwa 6 km südlich von Pohorloutz, aufgestellt war, er 
möglicht, was bei einem ungehemmten Vordringen der Russen 
Kaum mehr durchführbar gewesen wäre. 
Major Josef Baumann v. Koryto 
Geboren am 27. November 1865 in Preßburg, trat Baumann nach Besuch 
der Untermittelschule in die Infanteriekadettenschule in Wien ein, aus der er 
am 18. August 1885 als Kadett zum IR. 48 ausgemustert wurde. Nach seiner Beför 
derung zum Leutnant besuchte er in den Jahren 1891 und 1892 den Militär- 
Fecht- und Turnlehrerkurs in Wiener Neustadt, rückte dann wieder zur Truppe 
ein und stand während der Jahre 1893 bis 1897 als Lehrer für ungarische Sprache, 
Turnen und Fechten an der Wiener Infanteriekadettenschule in Verwendung. 
Im März 1910 wurde Hauptmann Baumann zum IR. 37 versetzt, daselbst 
im Jahre 1912 zum Major befördert und zog mit diesem Regiment in den Welt 
krieg. Im Januar 1915 zum Kommandanten des FJB. 21 ernannt, zeichnete er 
sich im Herbst desselben Jahres in den Kämpfen bei Koryto (Wolhynien) derart 
aus, daß ihm mit der Verleihung des Schwertadels im Mai 1916 das Prädikat 
„von Koryto" zuerkannt wurde. In weiterer Anerkennung der Waffentaten bei 
Koryto und jener in der zehnten Isonzo-Schlacht als Kommandant des IR. 37 ist 
ihm das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens verliehen worden. Seit 
1918 im Ruhestand, lebte Oberst v. Baumann, der im Weltkriege viermal ver 
wundet worden war, in Wien und starb am 15. August 1927 zu Gailspach in 
Oberösterreich. 
DIE KÄMPFE SÜDLICH LUCK IN WOLHYNIEN 
Am 2. September 1915 überschritt das Korps des Gdl. Baron 
Szurmay kämpfend den Styr südlich von Luck und drang mit zwei 
Divisionen bis etwa 20 km östlich dieses Flusses vor. 
In der Nacht zum 3. September wurde das unter dem Befehl des 
Majors Josef Baumann stehende FJB. 21 als Reserve der 14. IBrig. 
auf deren linken Flügel, 1 km westlich der Kolonie Koryto, etwa 
30 km südöstlich Luck, verschoben. An den linken Flügel dieser 
Brigade schloß sich eine LIBrig. an.
	        
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