Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Generaloberst Karl Freiherr v. Pflanzer-Baltin 
Geboren am 1. Juni 1855 zu Fünfkirchen in Ungarn als Sohn eines General 
auditors wurde Pflanzer-Baltin nach Besuch der Theresianischen Militärakademie 
in Wiener Neustadt am 1. September 1875 als Leutnant zum DR. 1 ausgemustert. 
Nach Frequentierung der Kriegsschule (Kriegsakademie) in den Jahren 1879/80 
dem Generalstab zugeteilt, erfolgte im Jahre 1884 seine Beförderung zum Haupt 
mann im Generalstabskorps, in dem er fortan, bis auf eine Truppendienstleistung, 
in verschiedenen Verwendungen tätig war. 
In den Jahren 1893/94 war Pflanzer-Baltin als Major Lehrer an der Kriegs 
schule (Kriegsakademie). Mittlerweile zum. Oberstleutnant befördert, wurde er 
am 6. Oktober 1896 zum Generalstabschef des XI. Korps ernannt und als solcher 
am 1. Mai 1897 Oberst. Im Frühjahr 1903 erfolgte seine Betrauung mit dem Kom 
mando der 32. IBrig. und bald darauf seine Beförderung zum Generalmajor. Spä 
ter übernahm er die 31. IBrig. und Ende März 1907 das Kommando der 4. ID. in 
Brünn. In diesem Jahre rückte Pflanzer-Baltin zum Feldmarschalleutnant vor. 
Im Jahre 1911 wurde er zum Generalinspektor der Korpsoffiziersschulen be 
rufen und verblieb auf diesem Posten bis zum Frühsommer 1914. Bei Kriegs 
beginn zum General der Kavallerie befördert, übernahm er das Kommando der 
Streitkräfte in Siebenbürgen. Für seine Verdienste bei der Führung großer Ver 
bände erhielt Pflanzer-Baltin, der am 8. Mai 1916 zum Generaloberst ernannt 
wurde, das Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Im September 1916 trat er vom Kommando der 7. Armee zurück und wurde 
zum Generalinspektor der Fußtruppen bestellt. Im Sommer 1918 übernahm er 
das Kommando über die Streitkräfte in Albanien. Nach dem Jahre 1918 zog sich 
GO. Freih. v. Pflanzer-Baltin, der Oberstinhaber des IR. 93 war, in den Ruhestand 
zurück und starb in Wien am 8. April 1925. 
1. VERTEIDIGUNG DER KARPATEN 
OKTOBER 1914 BIS JANUAR 1915 
Der Armeegruppe des GdK. Pflanzer-Baltin gelang es, in dem ihr 
zugewiesenen Abschnitte vom Uzsokpaß bis einschließlich Dorna 
Watra den Feind am Eindringen nach Ungarn zu verhindern, bzw. 
die bis Märamaros-Sziget vorgedrungenen Russen über die Grenze 
zurückzuwerfen und — trotz schwerer Bedrängnis der eigenen Front 
— die benachbarte 3. Armee zu unterstützen. 
Hierbei wurden in der Erkenntnis, daß die Karpatenpässe auf 
den gangbaren Gebirgsoberteilen mit geringen und wenig ausgebil 
deten Truppen nur im Vorgelände verteidigt werden können, diese, 
entgegen ergangenen Befehlen, auch dort verwendet, wobei zahl 
reiche Offensivstöße unternommen wurden. 
2. OFFENSIVE AUS DEN KARPATEN NACH GALIZIEN 
Bei dieser mit 1. Februar 1915 begonnenen Offensive sollte die 
Armeegruppe Pflanzer-Baltin, die spätere 7. Armee, der deutschen 
Südarmee GdI. v. Linsingen im Staffel rechts rückwärts folgen. Sie
	        
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