Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Feldmarschall Hermann Baron Kövess v. Kövesshäza 
Als Sohn eines nachmaligen Generals ist Hermann Kövess am 30. März 
1854 in Temesvär zur Welt gekommen. Dem Soldatenberuf hatte er sich seit 
seinem elften Lebensjahr gewidmet. Er entstammte der Technischen Militäraka 
demie in Wien, aus der er 1872 als Leutnant des GR. 2 in die Armee eintrat. 
Mit fünfundzwanzig Jahren war er Hauptmann im Generalstabskorps, widmete 
sich später dauernd dem Truppendienst bei der Infanterie, in deren Reihen er 
sich den Ruf eines überragend tüchtigen, auf das Wohl seiner Untergebenen un 
ablässig bedachten Kommandanten erwarb. Als Oberst stand Kövess an der 
Spitze des IR. 23 in Budapest und Wien, als Brigadier und Divisionär befehligte 
er in Tirol, als Kommandant des XII. Korps in Siebenbürgen. 
Seit November 1911 General der Infanterie, zog er im August 1914 mit 
seinen ausgezeichnet geschulten Divisionen auf den russischen Kriegsschauplatz, 
doch sind im ersten Kriegsjahr — einem zahlenmäßig weit überlegenen Feind 
gegenüberstehend — auch ihm keine augenfälligen Erfolge beschieden gewesen. 
Erst die Verlegung des XII. Korps von den Karpaten nach Preußisch-Schlesien 
bedeutete für dieses und seinen Führer einen entscheidenden Wendepunkt. 
Russisch-Polen, Serbien, Montenegro und Albanien, dann Südtirol, nochmals 
Galizien und Oberungarn, schließlich Siebenbürgen und wieder der Balkan 
kriegsschauplatz sind die Gebiete der Feldherrntätigkeit des Generals und Feld 
marschalls v. Kövess gewesen. Noch ein allerletztes, leider dornenvolles Amt 
übertrug ihm der Kaiser in der Stunde des Zusammenbruches der Monarchie: 
den Oberbefehl über die zu Lande scheinbar noch bestehende Wehrmacht. Doch 
ihre Auflösung war schon so weit fortgeschritten, daß kein Befehl mehr durch 
zudringen vermochte, der Waffenstillstand mit Italien überdies schon vor dem 
Eintreffen des Feldmarschalls in Wien unterzeichnet worden. Ohne Möglichkeit, 
irgendwie eingreifen zu können, erlebte dieser das erschütternde Finis Austriae. 
Die folgenden Jahre verbrachte Kövess, dem im August 1917 mit dem Kom- 
mandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens die ungarische Baronie ver 
liehen worden war, teils in Wien, teils in Ungarn. In Wien ereilte ihn am 
22. September 1924, sechs Monate nach Vollendung des siebzigsten Lebens 
jahres, ein sanfter Tod. 
IVANGOROD, SERBIEN, MONTENEGRO, ALBANIEN 
Diese vier Namen standen auf den Ruhmesblättern der öster 
reichisch-ungarischen Armee, die das AOK. im Jahre 1917 an Aller 
höchster Stelle zur Bewertung der Führerleistungen des GO. v. Kövess 
vorgelegt hat und die Grundlage für die Verleihung des Komman 
deurkreuzes des Militär-Maria Theresien-Ordens, ohne persönliches 
Einschreiten, gebildet haben. 
Ivangorod ist nach der Durchbruchschlacht bei Gorlice das 
strategische Ziel des von Kövess geführten XII. Korps gewesen, das 
am 1. August 1915 die acht Hauptwerke des äußeren Festungsgürtels 
erstürmte, dann noch zwei Tage zwischen diesem und dem inneren 
kämpfte, bis am Morgen des 4. August die k. u. k. Standarte auf der 
Zitadelle hochging. 
Serbien ist im Herbst desselben Jahres von den verbündeten 
Armeen unter dem Oberbefehl des GFM. v. Mackensen nieder
	        
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