Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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rück. Bis zum 29. entspannen sich dort neue heftige Kämpfe, die 
schließlich, zwecks Vermeidung weiterer Verluste, zur Aufgabe des 
westlichen Ortsteiles führten, so daß beide Kampflinien mitten durch 
den Ort gingen. 
Am 1. November erfolgte nach neuerlicher, heftiger Artillerie 
vorbereitung abermals ein allgemeiner Angriff auf die ganze Front, 
von der Höhe bei Plava beginnend bis zur Brückenschanze. Die 
Kämpfe dauerten zwei Tage und Nächte. In ihrem Verlaufe räumten 
die eigenen Truppen aus taktischen Gründen freiwillig die etwa 
400 Schritte vorgeschobenen Stellungen auf der Podgora und gingen 
auf die Höhenlinie zurück. Dadurch war das Festhalten der übrigen 
Gefechtslinie in keiner Weise berührt. 
Am 2. November hatte die dritte Isonzo-Schlacht ihren Höhe 
punkt überschritten. An der Podgora wurden noch drei Angriffe ab 
gewiesen, bei Zagora dauerten die Kämpfe noch bis zum 5., doch 
erlahmte auch dort die Kraft des Feindes. 
Die nun eintretende Kampfpause dauerte bis zum 7. November, 
brachte aber den Truppen nur wenig Erholung, da das Artilleriefeuer 
mit fast unverminderter Heftigkeit fortdauerte. Es bildete die Ein 
leitung zum vierten und letzten Versuch des Feindes, den Wider 
stand an der Isonzo-Front zu sprengen. Seine nächsten Anstrengun 
gen galten der Front bei Zagora und Oslavija, aber infolge unge 
heuerer Verluste stellte er zeitweilig seine Angriffe wieder ein. 
Am 17. November steigerte sich die Artillerie Wirkung nochmals 
zum Trommelfeuer; zu einem allgemeinen Angriff kam es jedoch 
nicht mehr. Dafür versuchte der Gegner unter Zusammenraffung 
aller Kräfte über den Kirchenrücken von Oslavija durchzudringen, 
was ihm nach unerhörten Anstrengungen und nach achttägigen 
wechselvollen Kämpfen schließlich insoferne gelang, als der nord 
östliche Teil des Kirchenrückens vorläufig in seiner Hand verblieb. 
Anfangs Dezember erlosch allmählich die vierte Isonzo-Schlacht. 
Das einzige Ergebnis der Massenangriffe des Feindes war die Be 
setzung unbedeutender Strecken der Verteidigungslinie. Die Besitz 
nahme von Görz und der Zugang zum Küstenlande blieben ihm trotz 
aller Kraftanstrengungen verwehrt. 
Die Führung des XVI. Korps hatte es verstanden, in einem 
monatelangen Stellungskampf mit verhältnismäßig geringen Kräften 
gegenüber einer gewaltigen feindlichen Überlegenheit das Auslan 
gen zu finden und die Truppen in die Lage zu versetzen, durch 
systematische Ablösungen, Bereitstellungen und Versorgung mit 
allen materiellen Erfordernissen, ihre schwierige Aufgabe zu er 
füllen. 
Die blutigen Verluste des Korps vom Beginne des italienischen 
Krieges bis zum Ende der vierten Schlacht betrugen rund 22.000 Mann.
	        
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