Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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immer nicht Raum zu gewinnen vermochte, weil sich die Artillerie 
wirkung auf dem messerscharfen Grat des Karstrückens nicht ge 
nügend fühlbar machte, begab sich Weber zu dieser Kampfgruppe, 
gab dem Bataillonskommandanten die Weisung zur Umfassung des 
feindlichen Südflügels und führte persönlich die Gebirgsbatterie in 
eine Stellung vor, aus der sie die zwischen Felsblöcken eingeniste 
ten Maschinengewehre der Montenegriner sehr bald außer Tätigkeit 
setzen konnte. 
Nunmehr räumte der Feind den Krimalj, und der Aufstieg der 
eigenen Truppen auf den Solar konnte fortgesetzt werden. Die vom 
Nordflügel eilig herangezogenen montenegrinischen Reserven ka 
men bereits zu spät, um die Besitznahme der Schlüsselstellung ver 
hindern zu können, infolgedessen gelang es den k. u. k. Truppen in 
den nächsten 48 Stunden sowohl den Sattel von Krstac als auch den 
Gipfel des Lovcen mit nur mehr geringen Verlusten zu erstürmen. 
Einer der schönsten Erfolge des ganzen Krieges, eine angesichts 
der Höhenunterschiede und örtlichen Lage geradezu überwältigende 
Waffentat, war dank der zielbewußten Planung und persönlichen 
Tapferkeit des FML. v. Weber vollbracht worden. 
Hauptmann Stanislaus Wieronski 
Geboren am 29. Juli 1883 zu 2ölkiew in Galizien, trat Wieronski aus dem 
Untergymnasium in die Infanteriekadettenschule in Lobczöw bei Krakau ein und 
wurde am 18. August 1903 als Kadettoffiziersstellvertreter (Fähnrich) zum IR. 11 
eingeteilt. Mit ihm zog er im August 1914 als Oberleutnant in den Weltkrieg, 
zeichnete sich schon in den ersten Gefechten durch besonders tapferes Verhalten 
als Kompanie- und stellvertretender Bataillonskommandant aus und wurde außer 
der Reihe zum Hauptmann ernannt. 
In der zehnten Isonzo-Schlacht erwarb er sich durch hervorragend umsich 
tige Führung seines Bataillons das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
In den folgenden Kriegsjahren stand Wieronski als Sachbearbeiter für das Ma 
schinengewehrwesen beim Kommando der 28. ID. in Verwendung; nach den 
staatlichen Umwälzungen im Herbst 1918 trat er in die polnische Armee ein, in 
welcher er bis zum Generalmajor und Kommandanten einer Gebirgsdivision vor 
rückte. Seit seiner Versetzung in den Ruhestand im Januar 1935 lebt er in Krakau. 
DER KAMPF AM ISONZO IM MAI 1917 
Am 25. Mai 1917 befanden sich im Lager bei Medeazza als Ab 
schnittsreserve der 31. IBrig. das IR. 62 und das Bataillon III/11 (drei 
Kompanien) unter Wieronski. Der Stand der Kompanien betrug 
durchschnittlich nur mehr je 80 Mann. 
Um 15 Uhr 30 erhielt Wieronski vom Kommandanten der Ab 
schnittsreserve Befehl, den bei Flondar in die sogenannte I—c-
	        
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