Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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fen wurde; er wagte es nicht, erneut vorzudringen. Dies war von 
ausschlaggebender Bedeutung für die Lage beim XIV. Korps und da 
mit auch bei der 4. Armee. 
Das Ergebnis der Waffentat war, abgesehen von der hervor 
ragenden Tapferkeit und Tüchtigkeit von Mann und Offizier, der be 
sonders initiativen, kühnen und verantwortungsfreudigen Gefechts 
führung des Mjr. Waldstätten, der sich nicht gescheut hatte, notfalls 
auch gegen den erhaltenen Befehl zu handeln, sowie seinem persön 
lichen Mut und kaltblütigem Verhalten zuzuschreiben. 
Oberleutnant Theodor Wanke 
Als Sohn eines Gewerbetreibenden wurde er am 25. September 1887 in Iglau 
geboren. Er trat im Jahre 1905 in den zweiten Jahrgang der Infanteriekadetten 
schule in Wien ein, wurde am 18. August 1908 zum Kadettoffiziersstellvertreter 
(Fähnrich) im IR. 102 ernannt und im Mai 1911 zum Leutnant befördert. 
In den Reihen des Regiments im Weltkrieg kämpfend, wurde Wanke im 
ersten Feldzug gegen Serbien verwundet. Nach seiner Genesung gelangte er auf 
den italienischen Kriegsschauplatz und erwarb sich als Oberleutnant und Kom 
paniekommandant in der achten Isonzo-Schlacht das Ritterkreuz des Militär-Maria 
Theresien-Ordens. 
Nur das Fehlschlagen aller Versuche, nach Kriegsende eine entsprechende 
bürgerliche Tätigkeit aufnehmen zu können, bewog Hptm. Wanke zum Eintritt 
in die tschechoslowakische Wehrmacht. Er brachte es in dieser nur bis zum Stabs 
kapitän, da ihm die weitere Vorrückung infolge seiner deutschen Gesinnung ver 
wehrt blieb. 
Im Herbst 1938 erklärte er seinen Austritt aus dem tschechoslowakischen 
Staatsverband und wurde deutscher Reichsbürger; ein Jahr darauf erhielt er, an 
läßlich des 25. Gedenktages der Schlacht bei Tannenberg, den Charakter eines 
Majors a. D. Nach dem Polenfeldzug zum Dienst in der Wehrmacht einberufen, 
führte Wanke das Kommando eines Wachbataillons im Bereiche des General 
gouvernements. 
DER KAMPF IN DER ACHTEN ISONZO-SCHLACHT 
Am 10. Oktober 1916 gingen die Italiener, nach mehrtägiger 
Artillerievorbereitung, auch im Abschnitt der 17. IBrig., die sich 
im allgemeinen in einer konvexen Stellung, etwa 1200 m westlich 
Jamiano befand, zum Angriff über. In den ersten Vormittagsstunden 
sprach sich der Angriff hauptsächlich gegen die Kuppe -<>-144 und die 
anschließenden Frontstücke aus, aus denen die eigene Infanterie 
zurückweichen mußte. 
Die 9. Feldkompanie des IR. 102 unter dem Befehl des Oblt. 
Wanke stand am Osthange der erwähnten Kuppe -<>-144 westlich 
Jamiano in einer Hangstellung, die eigentlich nur aus wenigen hoch 
geschichteten Steinen bestand. Besonders unangenehm machte sich
	        
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