Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Anregungen voll genehmigte, so daß an den von ihm erlassenen 
Befehlen nichts geändert zu werden brauchte. 
Verbissen und unnachgiebig hielt das Bataillon III/82 dem wach 
senden Ansturm des Feindes stand. Um dem Kampf Nachdruck zu 
verleihen, verlangte Waldstätten eine Verstärkung seines rechten 
Flügels. Dies erfolgte dann auch um 14 Uhr durch zwei Landwehr 
kompanien. Mittlerweile hatte sich die von ihm beim 8. ID.- und 
2. KD.-Kommando erbetene Artillerieunterstützung geltend gemacht, 
was um so notwendiger war, als russische Batterien aller Kaliber 
Schwarmlinie und Gruppenreserve planmäßig abstreuten. 
Um etwa 19 Uhr ordnete das 8. ID.-Kommando unerwarteter 
weise an, daß das Bataillon Waldstätten bei Einbruch der Dunkelheit 
aus dem Gefechte zu ziehen sei und die bereits in der Kampflinie 
befindlichen Landwehrkompanien, durch weitere Kompanien des 
LIR. 6 verstärkt, den Abschnitt zu übernehmen haben. Kaum waren 
jedoch die einschlägigen Anordnungen getroffen, als ein neuerlicher 
Befehl des 8. ID.-Kommandos Mjr. Waldstätten anwies, mit seinem 
Bataillon und den beiden eingesetzten Landw'ehrkompanien, sowie 
weiteren irgendwie entbehrlichen Kräften des LIR. 6 den Feind vor 
erst aus dem langgestreckten Wäldchen zu vertreiben und dann erst 
das Bataillon III/82 aus dem Gefecht zu ziehen, wogegen Abteilun 
gen des Egerländer LIR. 6 den gewonnenen Abschnitt zu überneh 
men hätten. 
Auf das hin verfügte Waldstätten einen Sturmangriff, dessen 
Beginn auf 23 Uhr festgesetzt wurde und dem knapp vorher ein 
artilleristischer Feuerüberfall vorauszugehen hatte. 
Der Sturm wurde mit 5 3 A Kompanien durchbruchsartig durch 
geführt. Mit großem Ungestüm warfen die heldenmütigen Szekler 
und die Egerländer den sich verzweifelt wehrenden Feind in erbit 
tertem Handgemenge zurück. Schon um 0 Uhr 45 konnte der Kom 
mandant der Stoßgruppe melden, daß der Gefechtszweck erreicht 
sei. Dispositionsgemäß wurde nun das Bataillon III/82 bei grauen 
dem Morgen aus der Stellung gezogen und durch Teile des LIR. 6 
ersetzt. 
Das Bataillon Waldstätten war durch 36 Stunden ununter 
brochen im schwersten Kampf gestanden und hatte erhebliche Ver 
luste erlitten; lediglich Munition, aber keine Verpflegung hatte ihm 
zugeschoben werden können, trotzdem hielt es sich tapfer. 
Der am 20. und 21. Mai 1915 bei Rudnik und Ströza von Mjr. Freih. 
v. Waldstätten mit den ihm unterstellten Kräften erzielte große Er 
folg bestand darin, daß der zahlenmäßig überlegene, hartnäckige 
Gegner durch tatkräftiges, unbekümmertes Angehen, durch zähe 
geführte Angriffe an der Erweiterung des ihm vorerst geglückten 
Durchbruches gehindert und in seinen Ausgangsraum zurückgewor
	        
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