Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Mjr. Valentini hatte im ungestümen Vorwärtsdrängen — ent 
gegen dem dreimal erhaltenen Befehl des Vorgesetzten Brigadekom 
mandos, und obwohl er in Kenntnis vom Anmarsch bedeutender 
feindlicher Kräfte war — sich entschlossen, die vorliegenden Höhen 
des Mt. Miela und des Mt. Meletta anzugreifen. Er hat dadurch, im 
Zusammenspiel mit den gleichfalls selbständig vorgegangenen Tei 
len eines von Norden kommenden Nachbarbataillons, die nachträg 
lich erforderlich gewesenen Angriffe auf diese schwer und nur mit 
großen Opfern zu nehmenden Höhen überflüssig gemacht. Der er 
zielte Erfolg war daher von ausschlaggebendem Vorteil für die Ge 
samtlage. 
Major Jakob Vass-Wiblinger 
Wiblinger wurde im Jahre 1871 zu Moha in Ungarn als Sohn eines Bahnauf 
sehers geboren. Zwanzig Jahre später entschied er sich, nach Ableistung des Ein 
jährigfreiwilligenjahres, für den Offiziersberuf und wurde 1891 als Leutnant in den 
Aktivstand des IR. 82 übernommen, in dem er bis 1903 in verschiedenen Verwen 
dungen diente. Als Hauptmann des IR. 26 zog er 1914 in den Weltkrieg, erlitt 
schon im ersten Kriegsmonat schwerste Verwundungen und mußte sich lang 
wieriger ärztlicher Behandlung unterziehen. Nach wiedererlangter Dienstfähigkeit 
wurde Wiblinger mit dem Kommando des selbständigen Fiumaner Honvedbatail- 
lons betraut, aus welchem zunächst das HIR. 19/11 entstand, das später die Num 
mer 309 erhielt. Außer der Reihe zum Major ernannt, führte Wiblinger dieses in 
zahlreichen Kämpfen bestens bewährte Regiment bis zum Herbst 1918 und erwarb 
sich durch den schneidig geführten Gegenangriff auf der Lysoniahöhe im Oktober 
1916, sowie in der Schlacht bei Brzezany im Juni 1917 bei der Verteidigung der 
selben Höhe den Militär-Maria Theresien-Orden. 
Durch Adoption den Namen Vass-Wiblinger führend, ist er im Rahmen der 
ungarischen Nationalarmee als Kommandant der Honvedoberrealschulen in Kis- 
marton (Eisenstadt) und Kanizsa, dann seit 1920 als Oberst im Honvedministerium 
tätig gewesen. Als Generalmajor in den Ruhestand versetzt, starb er in Baden bei 
Wien am 3. Mai 1928. 
DER KAMPF UM DIE LYSONIAHÖHE 
In der Nacht zum 3. Oktober 1916 hatte das vom Major Vass- 
Wiblinger geführte HIR. 309 ein auf den Südhängen der Höhe Ly- 
sonia (nächst Szybalin, südöstlich Brzezany in Ostgalizien) hart rin 
gendes deutsches Regiment abgelöst und die in dessen Stellungen 
eingebrochenen Russen wieder verdrängt. Am 5. Oktober nahm der 
Feind gerade diesen Abschnitt unter besonders schweres Artillerie 
feuer, setzte dann mit starker Infanterie zum Angriff an und ver 
mochte die Front des HIR. 309 an zwei Stellen zu durchstoßen. Er ist 
wohl in blutigem Handgemenge zurückgeworfen worden, raffte sich 
jedoch zu einem dritten Angriff auf den Südflügel des Regiments auf,
	        
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