Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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lauben. Die aus den IR. 74 und 94 bestehende 58. IBrig. werde sich 
diesem Angriffe in westlicher oder südwestlicher Richtung an 
schließen. Außerdem habe Schön für die Rückensicherung vorzu 
sorgen. 
Zu diesem Zwecke wurden IV2 Bataillone des IR. 92 gegen 
Hrtkovci dirigiert, um ein mögliches Eingreifen von im Süden über 
gegangenen feindlichen Kräften zu verhindern. 
Schön beschloß, nicht erst klarere Sichtverhältnisse abzuwarten, 
sondern seinen Angriff fortzusetzen. 
Das längs der Save vorstoßende Bataillon IV/92 hatte bis 21 Uhr 
zahlreiche Gefangene gemacht; der Regimentskommandant war ver 
wundet worden. Die vorgetriebene Aufklärung ergab, daß der Feind 
das Gelände beiderseits der Straße besetzt hielt. Schön entsandte nun 
mehrmals Verbindungsoffiziere zur 58. IBrig., um sie zur Mitwirkung 
beim beabsichtigten Angriffe aufzufordern, doch gelang dies infolge 
großer Erschöpfung des IR. 74 und des Umstandes nicht, daß das 
58. IBrig.-Kommando von den entsendeten Offizieren nicht gefunden 
wurde. 
Das IR. 42 ging, ohne die Mitwirkung abzuwarten, beiderseits 
der Straße gegen Mitrowitz weiter vor. Das Bataillon IV/92 hatte in 
zwischen die Kriegsbrücke mit seiner von Oblt. v. Cavallar kom 
mandierten Vorhut erreicht, welche die Brücke zerstörte. (Siehe die 
Darstellung seiner Ordenstat.) Die zahlreichen Gefangenen wurden 
nach Ruma abgeschoben. 
Mit dem IR. 42 weiter längs der Straße vorrückend, stieß Schön 
gegen 2 Uhr 30 nochmals auf feindliche Abteilungen in der Stärke 
von etwa 1800 Mann und eine Stunde später auf eine weitere Abtei 
lung von rund 400 Mann, die sich angesichts der Zerstörung der 
Brücke alle ergaben. Insgesamt betrug die Zahl der Gefangenen über 
4800 Mann, etwa die Hälfte der Timok-Division. 
Der erreichte Erfolg des GM. Schön beruhte auf dem Umstande, 
daß er den Angriff, ohne auf die Besserung der Sichtverhältnisse und 
auf die Mitwirkung der 58. IBrig. zu warten, selbständig weiter 
geführt hatte, wodurch es möglich war, die Kriegsbrücke zu zer 
stören, ehe noch die feindlichen Truppen in die Lage kamen, ihren 
fluchtartigen Rückzug zur Gänze durchzuführen. 
Oberstleutnant Eugen Seydl 
Er stammte aus einer in Preßburg ansässigen Patrizierfamilie, wurde dort im 
Jahre 1868 als Sohn eines Militäroberintendanten geboren und kam mit sechzehn 
Jahren in die Infanteriekadettenschule in Budapest. Aus dieser wurde er am 
18. August 1888 als Kadettoberjäger zum FJB. 29 eingeteilt. Bis zur Ernennung 
zum Major im August 1914 diente Seydl ununterbrochen bei der Jägertruppe; als 
überzähligem Stabsoffizier beim IR. 7 oblag ihm bei Kriegsbeginn die Aufstellung 
eines Marschbataillons in Kärnten, doch wurde er schon anfangs September 1914
	        
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