Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Während der Nacht zum 25. Mai herrschte ziemliche Ruhe. Im 
Laufe des Nachmittags traf jedoch die Nachricht ein, daß die vor 
dere Linie an einzelnen Stellen durchbrochen worden sei und der 
Feind Medeazza, IV2 km westlich der Hermada, erreicht habe. 
Nun erhielt FML. v. Schneider vom Korpskommando den ab 
ändernden Befehl, das Kommando des ganzen an die Adria anschlie 
ßenden Abschnittes II zu übernehmen und unter Sicherung der Her 
mada die von ihr etwa 3 km westlich befindliche und von der Mün 
dung des Timavo in nördlicher Richtung sich hinziehende Linie 
,,1—c" (Flondar-Linie genannt) zu halten, wozu ihm auch die 16. ID. 
unterstellt wurde. 
Die Lage war sehr kritisch. Die 16. ID. war nach dem Ein 
drücken der Stellung fast zertrümmert, der Gegner im Nachdrängen, 
eigene Reserven nur wenig vorhanden. Die von verschiedenen 
Truppenteilen besetzte Hermada stand im schwersten Feuer. 
Vorerst galt es, das feindliche Vorrücken zum Stehen zu brin 
gen und namentlich der Gefahr einer Aufrollung der Stellung vom 
Meere aus zu begegnen, weil dadurch der Weg nach Triest frei ge 
worden wäre. Um dies zu verhindern, wurden sämtliche Reserven 
eingesetzt und die arg durcheinandergewürfelten Verbände in zwei 
Kampfgruppen zusammengefaßt. 
Am 25. Mai, 18 Uhr, wurde die im Brestovicatal 2 km nord 
östlich der Hermada in Reserve stehende 60. IBrig. dem FML. 
v. Schneider unterstellt und ihm vom Korpskommando der Befehl 
erteilt, mit dieser Brigade einen Gegenangriff in westlicher Richtung 
durchzuführen, dem sich auch die südlich davon im Kampfe befind 
liche 55. und 56. IBrig. der 28. ID. anzuschließen haben. Der am 
Meere liegende Abschnittsteil wurde durch Heranziehung des be 
reits in Duino befindlichen Schützenbataillons IV geschlossen. 
Am Abend des 25. war der Feind durch einen Gegenstoß aus 
Medeazza vertrieben und zurückgedrängt worden, mithin die Krise 
vorläufig überstanden. In der darauffolgenden Nacht wurden die 
Vorbereitungen für den Gegenangriff getroffen. 
Um 4 Uhr 20 wurde die Vorrückung durch die 60. IBrig. ange 
treten, der sich dispositionsgemäß auch der rechte Flügel der süd 
lich anschließenden 56. IBrig. anschloß. Da die Artillerie mit den 
Feldkanonen die Hermada nicht überschießen konnte, blieb die vor 
gehende Infanterie ohne Artillerieunterstützung, was erneut zu 
einer Krise führte. 
Um die Mittagszeit wurde die bisher im Raume östlich des Bre- 
stovicatales gestandene 12. GbBrig. mit vier Bataillonen dem 28. ID.- 
Kommando unterstellt und in erster Linie zur Sicherung der Her 
mada verwendet, auf der nunmehr ein einheitliches Kommando 
herrschte.
	        
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