Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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GM. Schariczer hat unter persönlicher Einwirkung in einem 
siebenstündigen Kampfe schwerster Art gegen einen stark über 
legenen Feind die Höhen bei Polichna behauptet und dadurch die 
schwierige Gefechtsentwicklung des V. Korps aus dem unwegsamen 
Wald- und Sumpf gebiet des Tanew ermöglicht. 
II 
IN DER ZEHNTEN ISONZO-SCHLACHT 
Am 22. November 1916, drei Wochen nach der neunten Isonzo- 
Schlacht, übernahm FML. Schariczer das Kommando des VII. Korps, 
nachdem er vorher als Kommandant der 16. ID. im Adria-Abschnitte 
die zwei vorhergehenden Isonzo-Schlachten durchgekämpft hatte. 
Er traf alle Vorbereitungen für die Abwehr der kommenden italieni 
schen Angriffe. 
Diese Vorbereitungen erstreckten sich auf die planmäßige An 
lage und Errichtung von starken Befestigungen im Kampffelde nach 
der Tiefe, d. h. den Ausbau von vier Stellungen, systematische Aus 
bildung der Truppen im Sturmkampf, Ausbau der artilleristischen 
Abwehr zur Vernichtung der feindlichen Angriffswellen, Organisie 
rung eines verläßlich funktionierenden Beobachtungs- und Nach 
richtendienstes, Schaffung eines Netzes von Verbindungen usw. mit 
dem Grundsätze des Festhaltens an der aktiven Verteidigung. 
Im Bereich des VII. Korps am Karstplateau galten die heftigsten 
Angriffe der Italiener dem Fajti hrib sowie dem Raum südlich und 
nördlich von Kostanjevica. Die Abschnittsfront des VII. Korps sollte 
vom Feinde in der zehnten Isonzo-Schlacht in ihrem empfindlichsten 
Teile durchstoßen und der weitvorspringende Kampfraum des XXIII. 
Korps in Flanke und Rücken aufgerollt werden. 
Das hervorragende Verhalten des VII. Korps unter FML. Scha 
riczer in der zehnten Isonzo-Schlacht ermöglichte ihm jedoch mit 
geringen Kräften die Stellungen zu halten, sich aber auch starke Re 
serven zu schaffen. 
Als es am letzten Tage der zehnten Isonzo-Schlacht dem Feinde 
gelungen war, die Front des XXIII. Korps zu durchbrechen und 
gegen Triest vorzudringen, entschloß sich FML. Schariczer, mit allen 
Reserven seines VII. Korps gegen die Flanke des vordringenden 
Gegners in den Raum des XXIII. Korps vorzustoßen und den Feind 
zurückzuwerfen. 
Er verwendete sie also nicht für sein eigenes Korps, sondern 
setzte sie — das Wagnis der Entblößung des eigenen Korps von 
allen Reserven auf sich nehmend — gegen den in den Nachbar 
abschnitt eingedrungenen Feind ein, den er auch zurückwarf, und 
trug hierdurch dazu bei, daß die ganze Verteidigungsstellung vom 
Karstplateau bis zum Meer gehalten wurde und der Weg nach Triest 
dem Feinde verwehrt blieb.
	        
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