Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Die Gruppe erreichte die südlich Polichna liegenden Höhen 
am 23. gegen 5 Uhr 30 in breiter Gefechtsfront und begann mit den 
Verstärkungsarbeiten, doch sah sich der Kommandant des IR. 76, 
Oberst Boeriu, auf Grund eigener Erkundung alsbald veranlaßt, sein 
Regiment bis auf die Geländewellen unmittelbar südlich Polichna 
vorzuziehen. 
In den ersten Nachmittagsstunden sah man mehrere feindliche 
Kolonnen, mit starkem linkem Flügel, trotz heftigem Artilleriefeuer, 
gegen Polichna Vorgehen. 
Als sich dann der Angriff gegen den rechten Flügel der Kampf 
gruppe des GM. Schariczer aussprach, ließ dieser die Ortschaft 
Polichna in Brand schießen. Hierdurch war der Feind gezwungen, 
eine zeitraubende Umgruppierung vorzunehmen, um dann an 
schließend gegen den linken Flügel der Kampfgruppe vorzugehen. 
Zur Verstärkung verlangte Schariczer von einer in Modliborzyce 
eingetroffenen Kolonne der 14. ID. ein IR. und eine FHbD.; dieser 
Forderung wurde jedoch vom Kolonnenkommandanten zunächst 
nicht entsprochen. 
Um 15 Uhr 40 wurde der Angriff auf den Feind, der gegen den 
linken Flügel der Kampfgruppe vorging, anbefohlen. Es entwickelte 
sich ein verlustreicher Häuserkampf (siehe auch die ordenswürdige 
Tat des Obersten Boeriu) gegen überlegene russische Infanterie in 
Polichna. 
Der erste Angriff wurde abgewiesen, ein weiterer Angriff, der 
um 17 Uhr einsetzte, brach im starken Infanterie- und Artilleriefeuer 
zusammen, wobei die eigene Artillerie bis in die Infanterielinie vor 
befohlen war. 
Um diese Zeit war das von Modliborzyce kommende Bataillon 
III/71 auf dem Gefechtsfeld eingetroffen und wurde sogleich zur 
Verstärkung des schwer kämpfenden IR. 76 eingesetzt. Dem nach 
haltigen Widerstand der Infanterie und dem vereinigten Feuer der 
inzwischen auf vier Batterien verstärkten Artillerie gelang es, die 
Krise zu überwinden, die Angriffskraft des Feindes zu brechen und 
um 17 Uhr 30 dessen Rückzug zu erzwingen. Aber schon eine halbe 
Stunde später brachte ein Gegenangriff der zäh kämpfenden Russen 
die Ruinen von Polichna nochmals in ihren Besitz und die hart 
mitgenommenen Verteidiger in eine kritische Lage. 
GM. Schariczer sammelte mft den Offizieren seines Stabes die 
am östlichen Flügel zurückgehenden eigenen Kompanien und befahl 
deren erneuertes Vorgehen. Den vereinigten Anstrengungen der 
IR. 71 und 76 gelang es, die Russen endgültig aus Polichna zu werfen 
und noch bis 1000 Schritte nördlich der Ortschaft zu verfolgen. Das 
feindliche Bataillon in Polichna wurde gefangengenommen.
	        
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