Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Nach persönlicher Erkundung der Uferstellen befahl Riedl die 
Batterien in weit vorgeschobene Stellungen, aus welchen ihnen eine 
verheerende frontale und flankierende Wirkung auf das jenseitige 
Ufer möglich war; außerdem ließ er mehrere „Ufergeschütze" bis 
hart an den San Vorfahren, um die russischen Schützen durch 
Schartentreffer auf kleinste Entfernungen zu vertreiben. Einem 
Batteriechef der preußischen GFABrig., der diesem Beispiele folgen 
sollte, war das Unternehmen zu gewagt, um es verantworten zu 
können. . ;, 
Der Erfolg des vor 16 Uhr einsetzenden Massenfeuers war ein 
vollständiger. Es vermochte die Russen in ihren Deckungen derart 
nachhaltig in Schach zu halten, daß die eigenen Pioniere ohne er 
hebliche Verluste die Pontons ins Wasser setzen und die Infanterie 
überschiffen konnten, und in den Abendstunden hatten die 24. IBrig. 
unter GM. v. Puchalski samt dem preußischen Elisabeth-Garderegi 
ment am jenseitigen Ufer festen Fuß gefaßt. 
Linienschiffsleutnant Hermann Rigele 
Geboren am 16. September 1891 in Sarajevo als Sohn eines Offiziers, trat er 
nach Besuch der Militärunterrealschule in Fischau im Jahre 1905 in die Marine 
akademie in Fiume ein, aus der er als Seekadett im Jahre 1909 ausgemustert 
wurde. Im Sommer 1911 erfolgte seine Ernennung zum Seefähnrich, im Mai 1912 
jene zum Fregattenleutnant. 
Vom Mai 1915 bis zum Kriegsende diente Rigele bei der U-Boot-Waffe, zu 
nächst als Wachoffizier in der Adria und an der albanischen Küste, dann als Kom 
mandant verschiedener kleiner U-Boote im gleichen Operationsgebiete. Als Kom 
mandant des U-Bootes 31 erwarb er sich durch die Torpedierung eines englischen 
Kreuzers das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Nach Kriegsende wurde Rigele, mittlerweile zum Linienschiffsleutnant be 
fördert, seiner kurzen Dienstzeit wegen mit Abfertigung entlassen, diente als 
Matrose und Steuermann auf kleinen Schonern und Motorfahrzeugen in der Ost- 
und Nordsee, war in den Jahren 1922 bis 1924 Geschäftsführer einer kleinen 
Segelschiffsreederei, dann in verschiedenen Berufen in Amerika, schließlich als 
Sekretär und seit August 1933 als leitender Direktor einer industriellen Unter 
nehmung in Warschau tätig. 
Anläßlich des 25jährigen Gedenktages der Schlacht von Tannenberg wurde 
Rigele der Charakter eines Korvettenkapitäns zuerkannt. Seit 2. August 1940 ist 
er zur aktiven Dienstleistung in der Kriegsmarine eingerückt. 
SEEKÄMPFE VOR DURAZZO 
Nach dem Zusammenbruche der mazedonischen Front im Sep 
tember 1918 erfolgte der Rückzug der österreichisch-ungarischen 
Armeegruppe in Albanien, vor allem der Abtransport des Materials, 
zum großen Teil über den Hafen von Durazzo. 
Zum Schutz des Hafens von der Seeseite wurden U-Boote ein 
gesetzt, da eine Störung des Abtransportes durch feindliche See 
streitkräfte wahrscheinlich war.
	        
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