Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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mung, jedoch mit der einschränkenden Weisung, sich nicht in Vor 
stöße einzulassen, weil auch aus nordöstlicher Richtung überlegene 
feindliche Kräfte im Anmarsch seien. 
Inzwischen hatte Oberst v. Pillepic an die westlich benachbarte 
72. IBrig. GM. v. Luxardo die Aufforderung gerichtet, im Rück 
zug einzuhalten, um sich dem bevorstehenden Gegenangriff der 
73. HIBrig. anzuschließen; er hatte ferner die zur Brigade Luxardo 
gehörenden Haubitzbatterien auf eigene Verantwortung aufge 
halten und angewiesen, die Feuertätigkeit wieder aufzunehmen. 
Dann ritt Pillepic in die Schwarmlinie seiner Brigade vor, in die 
gegen 9 Uhr 40 ein russischer Panzerkraftwagen, nach allen Seiten 
feuernd, eingedrungen war und einige Verwirrung angerichtet hatte. 
Die kaltblütigen Anordnungen des Brigadiers und einige Granatvoll 
treffer setzten den feuernden Kraftwagen alsbald außer Gefecht; nun 
konnte die eigene Infanterie weiteren Raum nach vorwärts gewinnen 
und den Feind um die Mittagsstunde zwingen, auf etwa 15 km hinter 
den Sereth zurückzugehen. 
Oberst v. Pillepic hatte somit, dem Befehl zum Rückzug und der 
ausdrücklichen Weisung, keinen Vorstoß zu unternehmen, ent 
gegenhandelnd, einen nicht bloß örtlichen, sondern einen für die 
taktische und operative Lage des ganzen XIII. Korps ausschlag 
gebenden Erfolg erzielt. 
Major Konstantin Popovici 
Geboren zu Mehädia in Ungarn im Jahre 1872 als Sohn eines Kaufmanns, 
ist Popovici als Frequentant der Infanteriekadettenschule in Budapest bereits 1889 
in den Stand des IR. 37 eingereiht, bei der Ausmusterung im August 1892 als 
Kadettoffiziersstellvertreter (Fähnrich) jedoch zum IR. 33 eingeteilt worden. Als 
Hauptmann des IR. 39 zog er 1914 in den Weltkrieg und zeichnete sich bei ver 
schiedenen Gelegenheiten durch zielbewußte Führung und persönliche Tapferkeit 
aus, am glänzendsten in der elften Isonzo-Schlacht, für welche er mit dem Ritter 
kreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens belohnt wurde. 
Nach der Auflösung der österreichisch-ungarischen Wehrmacht im Herbst 
1918 kehrte Popovici als Oberstleutnant in seine engere Heimat zurück, wurde in 
die rumänische Armee übernommen und nach mehrjähriger Dienstleistung als 
Oberst in den Ruhestand versetzt. Er lebt seither in Timisoara (Temesvar). 
DER ABWEHRKAMPF AM HANG DES FAJTI HRIB 
Eine Woche vor dem Beginn der elften Isonzo-Schlacht hatte 
das Bataillon IV/39 unter der Führung des Majors Popovici den ihm 
bereits aus vorangegangenen Kämpfen bekannten Verteidigungs 
abschnitt III auf der Hochfläche von Doberdö bezogen. Die Haupt 
stellung der Italiener reichte über den Fajti hrib herab und lief nahe
	        
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