Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Italiener und ließen deren Teile, die Richtung auf den Mt. la Bernar- 
dia nahmen, nicht zur Ruhe kommen. 
Der Vormarsch des Regiments verzögerte sich infolge der 
schlechten Wegverhältnisse ganz bedeutend, so daß die Kirche von 
Taipana (etwa 3V2 km westlich Platischis) erst um 7 Uhr 30 erreicht 
wurde. Pasetti hatte jedoch den Bataillonskommandanten die größt 
mögliche Beschleunigung eingeschärft und verfügt, daß durch wei 
tere vorzutreibende Patrouillen die Fühlung mit dem Feinde erhalten 
bleiben müsse. Ein italienischer Überläufer meldete den Anmarsch 
von 7 Bataillonen und Artillerie aus Tarcento (20 km nördlich 
Udine). Durch das stete Vordringen der Patrouillen, die sich an die 
Fersen der Italiener hefteten, kam der Gegner nicht mehr in die 
Lage, die Werke und die feldmäßigen Befestigungen zu besetzen, so 
daß um 12 Uhr 50 das Werk am Mt. Lonza durch ein Bataillon und 
eine Stunde später das weiter südlich befindliche Werk (auf der 
Höhe 808) durch ein zweites Bataillon genommen werden konnte. 
Mit der Einnahme der Werke am Mt. la Bernardia waren die 
letzten Bollwerke auf der Steilstufe zur friaulischen Ebene gefallen, 
der Weg in diese war frei. Durch die überaus rasche Vorrückung 
war es dem Feinde unmöglich gemacht worden, die Befestigungen 
zu einem neuen Stützpunkt auszubauen; er mußte den Rückzug bis 
an den Tagliamento fortsetzen. 
III. 
DER ÜBERGANG ÜBER DEN PIAVE BEI LONGARONE 
Nachdem die Italiener, um der Umgehung zu entgehen, ihre 
Stellungen bei Cimolais am 9. November 1917 geräumt hatten, 
setzte die 22. SchD. ihre Vorrückung von Cimolais gegen Longarone 
im Piavetale (15 km nördlich Belluno) fort. Das SchR. 26 bildete die 
Vorhutreserve, ein württembergisches Bataillon den Vortrab. 
Die eingelaufenen Meldungen besagten, daß Longarone von 
zahlreichen italienischen Truppen besetzt, die dortige Brücke ge 
sprengt sei. Zwei Kompanien Württemberger hatten in den späteren 
Nachmittagsstunden den Piave übersetzt und rückten auf der Straße 
gegen Longarone in nördlicher Richtung vor. Ein Bataillon des 
SchR. 26 setzte zugsweise über den Piave, einen Kilometer südlich 
Longarone. Die östlich von diesem Orte befindliche Straße lag in 
heftigem feindlichem Feuer. Obstlt. Pasetti ließ jedoch trotzdem den 
Marsch der auf der Straße nachrückenden beiden Bataillone be 
schleunigen. 
Bei einbrechender Dunkelheit gingen die am westlichen Piave 
ufer stehenden zwei Kompanien Württemberger mit einer Maschinen 
gewehrabteilung des SchR. 26 in den Auen bei Pirago (etwa 1 km 
südlich Longarone) zum Angriffe gegen die in großen Massen auf
	        
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