Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Besitze war. Nach Aussage Gefangener waren zum Angriffe auf die 
Platte nicht weniger als sieben Bataillone Infanterie und Alpini ein 
gesetzt worden. Die Lage auf ihr gestaltete sich noch immer schwie 
rig, weil der Feind in die westlich anschließenden Sektionen am 
Cosmagon eingedrungen war und von dort nicht mehr vertrieben 
werden konnte. 
Um 6 Uhr 30 des 10. Oktober eröffneten die Italiener erneut 
ein bis 8 Uhr 30 dauerndes Trommelfeuer auf die Pasubioplatte und 
nisteten sich gleichzeitig an der Plattenspitze ein, um einen neuen 
Angriff einzuleiten. 
Oberguggenberger schlug diesen ab und warf den Feind in 
seine Ausgangsstellung zurück. Die Platte war mit Leichen übersät, 
die ohnehin engen Kavernen mit Schwerverwundeten überfüllt, die 
nicht abgeschoben werden konnten, solange das gegnerische Feuer 
andauerte. 
Der Feind war mittlerweile im Westen im Rücken der Sektion 7 
durchgebrochen. Um ihm das Vorhandensein starker Kräfte vorzu 
täuschen, ließ Lt. Oberguggenberger auf seinem östlichen Flügel 
lebhaft schießen. Die Täuschung gelang, denn dreimal versuchte der 
Feind, unter dem Schutze schweren Artillerie- und Minenwerfer 
feuers, von der Vorstellung nach vorwärts zu kommen, was aber 
jedesmal durch Handgranatenfeuer vereitelt wurde. 
Da durch Beobachtung festgestellt wurde, daß die Italiener 
zwischen der eigenen und feindlichen Platte immer mehr Zuzug er 
halten, waren Vorbereitungen für die Abwehr eines nächtlichen 
Angriffes anbefohlen worden. Doch die Nacht zum 11. verlief ver 
hältnismäßig ruhig, obgleich das ständige Artilleriefeuer fortgesetzt 
Verluste nach sich zog. Der Zustand der Besatzung war durch die 
physischen und moralischen Einwirkungen der letzten Tage ein 
völlig erschöpfter. Dazu kam, daß die eigenen Verluste außerordent 
lich große waren; so bestand die 4. Kompanie einschließlich der 
Sanitätsmannschaften nur mehr aus 39 Mann. Sie wurde, ebenso wie 
die anderen Kompanien des I. Bataillons, in der Nacht zum 12. ab 
gelöst. 
An diesem Tage waren beim I. Bataillon neue Verstärkungen 
eingetroffen. Die 4. Kompanie wurde durch eine Marschkompanie 
auf den Stand von 146 Feuergewehren auf gefüllt, aber sogleich wie 
der zum Bataillonskommando vorgezogen. Die Gefechtstätigkeit 
flaute am nächsten Tage ab. 
Am 15. übernahm Lt. Oberguggenberger auf ausdrücklichen Be 
fehl des Regimentskommandos wieder das Kommando über die Sek 
tion 7, die er bei der Besichtigung in stark zerstörtem Zustande, noch 
mit zahlreichen Toten vorfand; die feindlichen Vorposten standen 
kaum 20 Schritte vor der Hauptstellung. Dem Kommando des
	        
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