Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Der Brigadier befahl nun dem in der vordersten Lime befind 
lichen Mjr. Turudija des IR. 22 und dem Hptm. Jucha des Batail 
lons IV/4, den Feind von der Höhe A 383 zu werfen, sobald diese 
unter der Einwirkung der eigenen Artillerie sturmreif sein würde. 
Als dieser Zeitpunkt um 11 Uhr wahrgenommen wurde, gab der 
Brigadier den Befehl zum Sturm, der ohne vorhandene Reserven 
ruckweise durchgeführt wurde und schließlich nicht nur zur Wieder 
gewinnung der Höhe ■<>- 383, sondern auch zum Zurückwerfen des 
Feindes über den Hang führte. Es bedurfte im Laufe des Vormittags 
viel persönlicher Einwirkung des Brigadiers, um die erschöpften 
Mannschaften vorzubringen. Ihm ist es zu danken, daß eine vier 
fache Übermacht erst abgewehrt und dann geschlagen wurde. 
Die Brigade verlor in den Kämpfen vom 11. bis 17. Juni 60 Offi 
ziere und 2517 Mann; außerdem waren 660 vermißt. Die feindlichen 
Verluste dürften das Drei- bis Vierfache betragen haben. 
Die erste große Unternehmung der Italiener an der Südwest 
front bei Plava, die sich schließlich zu einem Ansturm von fünf Re 
gimentern unter Einwirkung stärkster Artillerie gesteigert hatte, 
scheiterte an dem Heldenmut von nur vierzehn Kompanien, die ihre 
selbstgewählten Stellungen wieder einnehmen konnten. 
Der Erfolg bei Plava ist in erster Linie dem Umstande zuzu 
schreiben, daß GM. v. Novak sich entschlossen hatte, die Höhe-<>- 383 
unbedingt zu behaupten, trotzdem es ihm freigestellt worden war, 
in eine rückwärtige Linie zurückzugehen. 
Leutnant in der Reserve Viktor Oberguggenberger 
Oberguggenberger wurde am 3. Februar 1893 in Innsbruck geboren. Nach 
abgelegter Reifeprüfung an der Oberrealschule seiner Vaterstadt rückte er am 
1. Oktober 1913 als Einjährigfreiwilliger zu dem damals im Pustertal stehenden 
IR. 36 ein, mit dem er in den Weltkrieg zog. In den Karpatenkämpfen durch einen 
Oberschenkelschuß schwer verwundet, wurde er im Juli 1915 als Offiziersanwärter 
zum FJB. 7 eingeteilt, von diesem im November zum 1. TKJR. versetzt, mit dem 
er an die Südtiroler Front gelangte. 
Als Leutnant i. d. Reserve erwarb sich Oberguggenberger in den hartnäcki 
gen Kämpfen um den Besitz des Pasubio im Oktober 1916 das Ritterkreuz des 
Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Nach vorübergehender Verwendung bei einer Bereitschaftskompanie in Prag 
erhielt er die Einteilung an der rumänischen Front und verblieb dort bis zum 
Kriegsende. Als Oberleutnant i. d. Reserve kehrte Oberguggenberger in die Hei 
mat zurück, erwarb sich an der Universität Innsbruck den Doktorgrad und wurde 
in der Folge zum Assistenten an der Universitätssternwarte, später als Professor 
zu ihrem Leiter ernannt.
	        
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