Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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welches auch das vorgeschobene eigene Bataillon III/HIR. 18 ver 
wickelt ist, und daß er zur Unterstützung des schwer kämpfenden 
rechten Flügels noch zwei Bataillone und ein Kanonenregiment ein 
gesetzt habe. Im gleichen Sinne orientierte er einen etwa eine 
Stunde später eintreffenden Generalstabsoffizier der 33. ID., welcher 
aus eigener Initiative die dringende Bitte um Unterstützung Vorbrin 
gen wollte. In der Tat gelang es der letztgenannten Division, im Ver 
ein mit den drei Bataillonen der Brigade Nagy, die Russen zurückzu 
drängen und nach vorwärts Raum zu gewinnen. Man war mit diesem 
hart erstrittenen Erfolg des Tages zufrieden und im Begriffe die er 
kämpften Stellungen für die Nächtigung einzurichten, als sich um 
17 Uhr das russische Grenadierkorps über Piotrköw heranwälzte und 
zu einem scharfen Gegenangriff ansetzte. Es gelang, ihn abzuschla 
gen, weil die Vereinigung der 33. ID. und der 37. HID. zu einer ge 
schlossenen Gefechtsfront bereits vollzogen war, anderenfalls wäre ^ 
der Erfolg zum mindesten schwerer zu erkämpfen, vielleicht sogar 
fraglich gewesen. 
Der selbständige Entschluß des GM. v. Nagy, drei Bataillone 
und ein Artillerieregiment zur Unterstützung der bedrängten Nach 
bardivision einzusetzen, war entgegen dem zweimal erhaltenen Be 
fehl, nicht vorzugehen, erfolgt und bedeutete für die eigene Bri 
gade eine nicht geringe Schwächung der Kampfkraft, da ihr überdies 
zwei Bataillone als Divisionsreserve entzogen worden waren und 
auf den Einsatz der Marschregimenter nicht gezählt werden konnte. 
Dennoch ist der mit der Abwehr des Grenadierkorps erzielte Erfolg 
für die Gesamtlage der 1. Armee von größtem Nutzen gewesen. 
Hauptmann Karl Neusser 
Neusser wurde am 11. Juni 1874 als Sohn eines Gutsverwalters auf Schloß 
Neu Hwerdlitz in Mähren geboren. Er leistete das Einjährigfreiwilligenjahr beim 
FJB. 17 ab, wurde dann beim LIR. 9 in den Aktivstand übernommen, später als 
Leutnant zum LIR. 25 in Kremsier und als Hauptmann zum LIR. 31 in Teschen ver 
setzt. Mit letzterem zog er als Kompaniekommandant in den Weltkrieg und er 
warb sich im Juli 1915 auf dem russischen Kriegsschauplatz das Ritterkreuz des 
Militär-Maria Theresien-Ordens. 
In den folgenden Kriegsjahren hat sich Neusser noch bei verschiedenen Ge 
legenheiten hervorragend bewährt und ist im Jahre 1918 außer der Reihe zum 
Major ernannt worden. 
Nach den staatlichen Veränderungen im Herbst 1918 stand Neusser zunächst 
bei der Telegraphenzensur in Graz und Innsbruck in Verwendung, wurde als 
Oberstleutnant in das österreichische Bundesheer übernommen und zum Alpen- 
JR. 12 in Innsbruck eingeteilt. Im Juni 1924 zum Oberst ernannt, trat er im folgen 
den Jahr in den Ruhestand und lebt seither in Wien.
	        
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