Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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erreichte die Brigade zwischen 18 und 19 Uhr den Raum Höhe Alababa 
—Brajkovici, mit der Front nach Norden, nur wenige Kilometer von 
den serbischen Stellungen entfernt, die nunmehr aus zwei entgegen 
gesetzten Richtungen bedroht waren. 
Zwar versuchten die Serben kurz vor Mitternacht einen Vor 
stoß gegen das bei Alababa stehende Deutschmeisterbataillon IV/4, 
sie wurden jedoch abgewiesen und wagten weitere Kampfhandlun 
gen nicht. Sie entzogen sich dem ihnen bevorstehenden Zangen 
angriff noch vor Tagesanbruch des 26. November unter dem Schutz 
dichten Nebels und entkamen in südwestlicher Richtung in der 
Stärke von zwölf Bataillonen auf vollem Kriegsstand. Die 1. GbBrig., 
die an diesem Tage nur 1200 Feuergewehre zählte, hatte somit unter 
unbedeutenden eigenen Opfern einen ausschlaggebenden Erfolg er 
zielt, der dem verantwortungsfreudigen Entschluß des Obersten 
v. Lukachich entsprungen war. 
Oberstleutnant Josef Lutschounig 
Geboren am 11. März 1863 als Sohn eines Grundbesitzers in Maria Rain in 
Kärnten, wurde Lutschounig nach Absolvierung der Oberrealschule und der 
Pionierkadettenschule in Hamburg am 18. August 1888 als Kadettfeldwebel zum 
IR. 17 ausgemustert. Im Jahre 1910 zum Major im IR. 93 befördert, ging er als 
Bataillonskommandant im IR. 74, zu dem er im März 1914 versetzt worden war, 
ins Feld. 
Infolge Erkrankung des Regimentskommandanten übernahm Oberstleutnant 
Lutschounig den Befehl über das Regiment und erwarb sich im Gefecht bei Sasinci 
den Militär-Maria Theresien-Orden und den Freiherrnstand. 
Im September 1915 wurde er zum Obersten und Kommandanten des IR. 24 
ernannt. 
Nach dem Jahre 1918 trat Oberst Freih. v. Lutschounig in den Ruhestand und 
starb am 12. September 1923 in Maria Rain bei Klagenfurt. 
DAS GEFECHT BEI SASINCI 
Am 6. September 1914 um 9 Uhr traf beim IR. 74 in Sasinci der 
Befehl des 29. Divisionskommandos ein, über Ruma nach O s t e n zu 
marschieren und bis zum Abend in Subotiste einzutreffen. 
Während der Vorbereitung für den Abmarsch erhielt Obstlt. 
Lutschounig die Meldung, daß feindliche Infanterie die Save west 
lich Jarak überschreite (10 km südlich Ruma). Er befahl die 
Alarmierung des Regiments, entwickelte es in breiter Front und ließ 
es in dem durch Maisfelder äußerst unübersichtlichen Gelände gegen 
die Save vorrücken. Zwei zu dieser Zeit von Westen gegen Ruma 
fahrende Batterien wurden angewiesen, dem Regiment in Gefechts 
formation zu folgen.
	        
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