Volltext: Zwei Jahre italienischer Krieg

und Monte Verena erhielten die ersten Todesgrüße der österreichisch¬ 
ungarischen Mörser. Immer weiter rollte der Angriff. Die italie¬ 
nische Heeresleitung veranstaltete ein verzweifeltes Wettrennen 
aller Reserven an die bedrohten Punkte, warf sie in Autos an die 
immer brüchiger werdende Front, schleuderte sie in verzweifelten 
Gegenangriffen den Siegern entgegen, aber diese ließen sich nicht 
aufhalten. Weder die Anstrengungen der Italiener, die sich wirklich 
mit Tapferkeit schlugen, sich zähe auf jeder Scholle Boden fest¬ 
bissen — noch die Schwierigkeiten des Terrains, das ein ewiges 
bergauf und bergab — zum Teil über die steilsten Hänge —- er¬ 
forderte, konnten das Tempo des österreichisch-ungarischen Vor¬ 
marsches aufhalten. 
Die Gesamtbeute der ersten zwei Kampftage stieg auf 
141 Offiziere, 6200 Mann, gegen 30 Geschütze. 
Schon am 17. Mai betraten die berggewohnten Truppen des 
Thronfolgers, Kaiserjäger, Oberösterreicher, Salzburger und Linzer, 
zum ersten Male italienischen Boden. 
Wie jubelten diese prächtigen Soldaten der jugendschlanken 
Erscheinung ihres geliebten Führers zu, als er an ihrer Spitze die 
Bollwerke, die der Feind für unüberwindlich bezeichnete, in Trümmer 
schlug und so der österreichisch-ungarischen Offensive das Tor 
in das Land des welschen Feindes aufriß. Die Truppen des achten 
Korps erstürmten die Zugna Torta, während am linken Flügel 
die Steirer, Kärntner und Krainer des dritten Korps im Brentatal * 
vordrangen und auch hier den Italienern alle wichtigen Stützpunkte 
entrissen. Am 18. fiel der Monte Gusella, am 19. teilten die Werke 
Toraro und Campomolon sein Schicksal. Immer näher rückte das 
erzherzogliche Korps im Zentrum, die Grazer an seinem linken 
Flügel, an den Raum von Arsiero heran. Besonderen Widerstand 
leisteten die Italiener am Monte Kempel, aber als sie auch hier 
geschlagen wurden, schien ihre Kraft im Zusammenbrechen. 
Sie konnten hier von ihrer ganzen Artillerie überhaupt nur zwei 
Geschütze retten. Nun fiel Schlag auf Schlag. Am 26. Mai wurde 
der Monte Cimone die Beute des Angreifers. Am 27. fiel das Panzer¬ 
werk Casa ratti, damit waren die Schlüsselpunkte der gesamten 
Arsieroanlage in den Händen der österreichisch-ungarischen 
Truppen. Arsiero war den Italienern verloren, und bereits am 29. 
zogen die ersten Patrouillen des Siegers in die Hauptstadt der 
sieben Gemeinden ein. Am nächsten Tag erreichte das dritte Korps 
den Ostrand von Asiago — die ganze mächtige Verteidigungsanlage 
Arsiero-Asiago, die die Italiener für unüberwindlich gehalten 
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