Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

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zweimal kam es seitdem unter mein Kerkerfenster und pfiff 
mir, sagte aber, es könne nicht mehr zu mir herein. Ich 
erwiderle: Ich verlange deiner nicht mehr, weil du einmal 
weg bist. — Das Alraundl hat mir vorausgesagt, daß ich 
demnächst in den Arrest kommen werde, aber ich habe es 
nicht geglaubt. Zu Anfang meiner Gefangenschaft öffnete 
es mit einmal das Schloß am Fußeisen ich legte das Eisen 
weg, aber nach zwei Stunden steckte ich es wieder an, weil 
ich fürchtete, der Gerichtsdiener käme über mich Geflohen 
bin ich nicht, weil ich bei der Tür nicht hinauskonnte. Die 
Tür machte mir das Alraundl nicht auf, weil — ich es gleich 
wieder verschickte (19; als es wiederkam, sagte es, es könne 
nicht zu mir herein, eben weil der Herr Pfleger meinetwegen 
schon geschrieben habe — Aus dem Gefängnis habe ich es 
zweimal ausgeschickt um Geld, es brachte mir aber zusam— 
men nur 15 Kreuzer, neun davon habe ich noch, sechs habe 
ich meinem Weibe nach Hause geschickt. Mein Weib hat 
gewußt, daß ich das Alraundl hab. Was dieses für ein Geist 
ist, weiß ich nicht, habs auch nie darum gefragt. Ich habe 
mich ihm nie verschrieben oder verpfändet, Es hat mir nie 
etwas anderes als Geld gebracht, ich habe es nie zu anderen 
Künsten und Zaubereien verwendet. Ich weiß auch nicht, 
daß es mich nach Freistadt gebracht hätte — Ob mir das 
Alraundl wieder zuginge, wenn ich aus dem Arrest frei 
käme, weiß ich auch nicht, ich verlange es mir nicht, ich 
möchte es gern los sein 
In der 46. Frage kommt der Pfleger auf die alten An— 
schuldigungen zurück, indem er fragt: „Weill Er das Al— 
raäundl gehabt wirdt er woll andere Künste. und sonderlich 
die Segen und gebetter wie man ihn oben gefragt. daß 
nemblichen die leuth nit munder werden. und schießn mögen, 
auch können, Item etwaß in dem Stecken haben, daß er 
sich also fest darauf verlassen habe, soll dahero liebers güt— 
tig bekennen, als sich Peinigen lassen. waß er kann, ob ers 
oom Alraundl oder iemandts anders gelehrnet habe.“ 
An Stelle der Antwort auf diese Frage steht im Pro— 
tokoll: „Auf dises Fragstuck hat Er sich besonnen, entlich 
vom Alraundl etwas Reden wollen, darauf aber gleich 
verstumbt, im gesicht blaich und an Kreften schwoch worden 
hat umb eine zweitagige bedacht Gedenkzeit) gebetten, auf 
welches ein wenig inengehalten, und sodann wieder außzu— 
sagen zum zweiten und drittenmall vermahnt worden, weill 
er sich aber ganz alteriert, und gesagt, er könne nicht Reden, 
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