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sen (L. Stelzmüller im Heimatbuch von Zell, 1930). — Bei
einem Wirte findet sich eine Ortsbestimmung: Wolfgang
Lichtenecker, Wirt und Bürger unten beim Steg.
Tuchmacher und Wollschlager gob es einen;
Wollschlager allein waren ein Bürger und ein Inmann,
letzterer wird auch als Hüterer bezeichnet.
Weißgärber nennen die Matriken nur einen (Bür—
ger), dagegen Lohgerber oder Lederer sieben, davon waren
Bürger neun, gleichzeitig arbeiteten mindestens drei.
Zimmerleute scheinen neun auf, darunter einer als
schon gestorben, sechs hatten ein Haus, gleichzeitig betrieben
das Handwerk mindestens drei.
So reich blühten Handwerk und Gewerbe selbst zur
Zeit des Dreißigjiährigen Krieges in unserem Markte. Wie
viele Betriebsstätten sind seitdem verödet! Es gibt heute
keine Brauerei mehr (damals vier), keinen Lederer, keinen
Färber, keinen Handschuhmacher, keinen Huterer, keinen
Kürschner (damals sieben!), keinen Tuchscherer, keinen Sei—
ler, keinen Hafner, keinen Wollschlager, keinen Weber, kei—
nen Weißgerber! Nur mehr Hut händler, Leder hän d⸗
ler, Seilhändler, Geschirrhändler usw. Was einst
im Orte erzeugt wurde und viele fleißige Hände beschäf—
tigte, kommt heute von auswärts aus den Fabriken, aus
den Großbetrieben und wird hier nur verschleißt. Wenn
sich aber die Verhältnisse so weiter entwickeln wie jetzt, dann
wird auch das Handels gewerbe samt dem noch übrigen
dürftigen Rest des Handwerkes zugrunde gehen; die
Nähe der Stadt mit ihren Kaufhäusern verlockt die
Leute, dort einzukaufen, und dadurch den Mitbürgern,
schließlich aber auch sich selbst die Erwerbs— und Lebensmög—
lichkeit zu erschweren, ja zu vernichten. Hier tut Besinnung
not! Wer selbst im Markte etwas ver kaufen will, muß auch
im Markte kaufen, wer von seinen Mitbürgern seinen
Lebensunterhalt verdienen will, muß auch sie leben lassen.
Das Gefühl wirtschaftlicher Verbundenheit, die Erkenntnis,
daß einer auf den anderen angewiesen ist, muß erstarken
und die Lust, sich in den Schuh- und Kleiderhäusern, in den
Möbellagern, in den Großkaufhäusern der nahen Stadt mit
allem Noͤtigen zu versorgen, unterdrücken. — Mit der Mah—
nung des priesterlichen Dichters Ottokar Kernstock möchte ich
schließen...
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