Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

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ist, lebensgefährlich machen kann Am nächsten Tage muß 
bei der unteren Öffnung etwas herausgeschaufelt werden, bis 
man die Glut sieht, damit, wie der Fachausdruck lautet, 
„der Ofen in Bewegung kommt“. Am andern Tage kann 
schon richtiger Kalk ausgenommen und in die betreffenden 
Fässer gegeben werden. Jeder heiße Stein muß in die Hand 
genommen werden, große Leichtigkeit kennzeichnet den Kalk⸗ 
stein, verliert er doch beim Brennen die Hälfte seines Ge— 
wichtes. Nicht ganz durchgebrannte Steine heißen „Krebsen“ 
und kommen wieder hinein. Schwere, also unbrauchbare 
Steine werden weggeworfen. Nach dem Ausnehmen wird 
oben wieder nachgefüllt. Früh und abends wird ausgenom— 
men und nachgefüllt, bis der Bedarf gedeckt oder der Vorrat 
aufgebracht ist. Der gebrannte Kalk wird in Fässer gefüllt, 
luftdicht verschlossen und zum Verkaufe bereitgestellt. 
Verkauft wird der Kalk nach Metzen GHolzgebinde), an— 
derwärts auch Trücherl, Tegerl, Scheffel oder Vierting ge— 
nannt; es wird nach eigenen vom Aichamt aufgestellten 
Vorschriften vom Binder angefertigt und faßt 50 Kilo— 
gramm oder 56 Liter. Ein Faß enthält drei Metzen oder 
150 Kilogramm. Die Leute kaufen den Kalk gewöhnlich in 
Fässern oder lassen ihn in mitgebrachte Säcke einmessen. 
Auch der Kalkstaub wird fleißig gekauft. Er ist ein ausge— 
zeichneter Dünger und altbewährtes Mittel gegen Ungezie— 
ferplage, namentlich gegen Schnecken, und wird zu diesem 
Zwecke auf Fluren, in die Gärten, Wiesen und Felder ge— 
streut. 
Im engsten Zusammenhang mit der Brennerei steht die 
Fahrt nach Freynstein. Jenseits der Donau auf nieder— 
österreichischem Gebiet erhebt sich das Neustadtler Plateau. 
Die zahlreichen Bauern, die es bewohnen, bestellen gemein— 
sam alljährlich zweimal einen ganzen Trauner mit gebrann— 
tem Kalk. Wie eine solche Kalklieferfahrt verläuft, soll im 
folgenden geschildert werden. 
Ein leichter Morgenwind streicht von Sarmingstein 
herauf, schon lichtet sich der Himmel über den Nöchlinger 
Höhen und aus den Tannen und Fichten der Schwarzwänd 
klingen schüchtern die ersten Vogelstimmen. Da wirds an der 
Nikolaer Kalkofenlände lebendig. Es wird zur „Freyn— 
stoana Fahrt“ gerüstet. Wer mitfahren soll und darf — es 
gibt auch bisweilen Gäste — hat sich trotz der frühen Mor— 
genstunde schon eingefunden und sucht sich nützlich zu ma— 
chen bei den mancherlei Vorbereitungen, die Kalkfässer sind
	        
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