Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

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der sogenannte „Lindner See“, ein Sumpfgelände, sich be— 
findet. Auch durch die Hussiteneinfälle haben sowohl Sankt 
Georgen wie auch Linden schwer gelitten 
In der Reformationszeit wurde auch in Sankt 
Georgen protestantischer Gottesdienst abgehalten, so behaup— 
tet es zumindest die Pfarrchronik von Pabneukirchen, wäh— 
rend es die Chronik von St, Georgen als nicht erwiesen ab— 
lehnt. Es dürfte aber dennoch so gewesen sein, da in Alt— 
Melon in Niederösterreich ein protestantischer Pastor wirk⸗ 
te. Von dieser Pfarre aus dürften Luthers Lehren auch 
hier Eingang gefunden haben. 
An den Durchzug der Schweden erinnert ein stei⸗ 
nernes Marterl an der Gemeindestraße von St. Georgen 
am Wald nach Königswiesen, außerhalb des Ortes Linden, 
das sogenannte „Pflegkreuz“. Bei einem Gefechte zwischen 
Schweden und kaiserlichen Truppen ist hier der kaiserliche 
Hauptmann Pfleg gefallen und wurde dort auch beerdigt. 
Man fand in der Nähe des obgenannten Kreuzes bei Erd— 
arbeiten Pfeilspitzen und Kugeln, Als das Steinkreuz vor 
mehr als hundert Jahren von einen Sturmwind umgestürzt 
wurde fand bei den Wiederaufstellungsarbeiten ein Maurer 
ein kleines Kästchen mit Geld aus der Zeit der Schweden— 
kämpfe. So berichtet es die hiesige Pfarrchronik. 
Auch der Besitzer des Almedergutes nächst St. Geor— 
gen am Walde fand bei der Wegräumung eines Steinhau— 
fens in der Nähe seines Hauses im Jahre 1838 einen Du— 
katen und dann bei ganz genauer Nachsuche noch zwei, die 
folgende Inschrift hatten: „Sigismund J. Rex. Hungaria.“ 
Die Bodenerhöhung, über welche die alte Straße von 
—A— „auf der 
Schanz“, da dort im Dreißigjährigen Kriege die kaiserlichen 
Truppen Schanzen gegen die Schweden aufgeworfen hat⸗ 
ten. Auch Bausteine wurden bei Erdarbeiten auf der Schanz 
gefunden und es wird heute noch behauptet, daß auf der 
Schanz ein großer Keller sein — 
haus gehört habe. 
Die Pest herrschte am grausamsten in den Jahren 
1679 und 1680, uͤnd zwar am meisten in der Ortschaft Rie— 
dersdorf. Täglich starben zwei bis drei Personen und wur— 
den neben den Wohnhäusern unter der Dachtraufe begra— 
ben, bis Prälat Laurenzius von Waldhausen die Beerdi— 
gung am Friedhofe freigab, der vor dieser Freigabe für
	        
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