Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

Aus den alten Urkunden und Inventarien kann man 
aber auch ersehen, daß kein Pfarrer oder Kooperator — die 
Pfarre hatte fast immer einen Pfarrer und einen Ko— 
operator — hier bleiben wollte, da die Gegend sehr rauh 
und kalt ist, die Bewohner sehr arm und daher der Hunger 
oft Gast im Pfarrhofe war, wie es denn auch mit den Kir— 
chengeräten sehr spärlich, aussah. 
Die Pfarre St. Georgen am Walde war früher viel 
größer als heute, so gehörten außer dem jetzigen Pfarr— 
gebiet noch die Katastralgemeinde Riedersdorf, von Großer— 
lau die Häuser Nr. 14 bis 23, die Häuser der Ortschaft Dim— 
bachreith Nr. 7 bis 14, sowie die Ortschaft Eibegg und ein 
Teil der Ortschaft Hörzenschlag dazu. Die Häuser Neudorf— 
hof, Diessenböck und Hochkantberg der Katastralgemeinde 
Kiedersdorf wurden im Jahre 1776 von St. Georgen aus— 
und nach Dimbach eingepfarrt, worüber jetzt noch eine Ur— 
kunde besteht, die folgend überschrieben und unterfertigt ist: 
„Von Gottes Gnaden WoR Leopold Ernst der heiligen 
römischen Kirche Kardinal von Firmian exempt. Bischof 
und des römischen Reiches Fürst zu Passau uswp.... — 
Gegeben in unserer Fürstb. Residenzstadt Passau den 
25. Jänner 1776.“ Im Jahre 1814 wurden dann die Häu— 
ser Neudorfhof, Diessenböck und Hochkantberg von Dimbach 
wieder ausgepfarrt und kamen zur Pfarre Pabneukirchen, 
die Häuser Nr. 7 bis 14 in Dimbachreith und die Häuser 
Nr. 14 bis 23 der Ortschaft Großerlau kamen zur Pfarre 
Dimbach, die Marktgemeinde Riedersdorf mit Ausnahme 
von einigen wenigen Häusern, welche zur Ortschaft Henn— 
dorf kamen und bei der Pfarre St. Georgen am Walde ver⸗ 
blieben, kam zur Pfarre Pabneukirchen, die Ortschaft Eibegg 
und Hörzenschlag zur Pfarre Königswiesen, während die 
Pfarre St. Georgen die Häuser Wolfgeher und Schopf (e— 
steht heute nicht mehr) zugewiesen erhielt. 
St. Georgen soll der mündlichen Überlieferung nach vor 
dem Dreißigjährigen Kriege ein größerer Ort gewesen 
sein, der im Jahre 1627 von den hier durchziehenden Schwe— 
den gänzlich zerstört wurde. Ebenso erging es dem Dorfe 
Linden. Nach der einen Überlieferung soll damals der Ort 
Linden noch gar nicht bestanden haben, sondern nur ein 
Meierhof gewesen sein, woran noch der heutige Hausname 
des dortigen Gasthauses, welches „Moar“ heißt, erinnert. 
Einer anderen Sage nach soll Linden ein großer Markt⸗ 
flecken gewesen sein und dort gestanden haben, wo heute 
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