Volltext: Es werde Licht! 3. Jahrgang Folge 2. (3. Jahrgang. Folge 2. / 1919)

Folge 2. 
„Es werde Licht I" 
Seite 13. 
Linz: (Gemeindeversammlung) Die für Sonntag den 13. Jänner in 
unserer Notkirche, Steingasse 6, einberufene Jahresversammlung, welche gut besucht 
wa»-, nahm den Jahres-, Seelsorge- und Kassenbericht entgegen. Volksbewegung im 
Jahre 1918: Geburten 3. Beitritte 13, Zuzüge 7, Sterbefälle 6, Austritte 6. Wegzüge 6. 
Schulkinder 52, Seelenzahl 26?. Die Jahresrechnung und die Rechnungsausweise bringen 
wir im Sinne der Ende Dezember 1918 herausgegebenen Denkschrift „1919, Zwölf 
Jahre alt-katholisckel'Filial-Kirchengemeinde Linz" in d eser Folge. Die vorgenommene 
Neuwahl in den Kirchenvorstand bestimmte 8 Kirchenräte, die sich inzwischen, wie folgt, 
konstituiert haben: Vorsitzender: Herr Karl R. Aschenbrenner, Stellvertreter Herr 
Hermann Harant, Schriftführer Herr Heinrich Schuch, Stellvertreter Herr FranzSchmid, 
Kassenverwalter Herr Jobann Lehrer, Stellvertreter Josef Kramer; Beiräte: Herr 
Josef Juchart und Herr Josef Putz. Nach aufklärenden Worten über unsere Bewegung 
auf dem Gebiete der geistigen Befreiung der Menschheit und der Gewissensfreiheit in 
der nächsten Zukunst schloß der Vorsitzende um halb 5 Uhr abends die sebr würdig 
verlaufene Gemeindeversammlung. Allen Brüdern und Schwestern, ebenso unserem 
verebrtesten Herrn Pfarrer, die nickt nur im verflossenen Jahre>918, sondern während der 
ganzen KriegSjabre in selbstlosester Weise an dem Wohle unserer kleinen Gemeinde 
mitgearbeitet haben» sei auch an dieser Stelle unser innigster Dank dargebracht! 
Der Kirchenvorstand. 
(Spenden) Für die Kultuskasse S. Kr. io. —, S. Kr. 5. —, H. Livka Kr. 10. —, 
Fr- Kohl Kr. 20. —, H. Schuch Kr. 2. —, zusammen Kr. 47. —. Für den „Eisernen 
Grundstock" H. Schuck Kr. 2. —, a Kr. 2. —, — r. Kr. 10. —, Fr Bolür Kr. 2. —, 
Frl. Köchl Kr. i. —, H. Schmid Kr. l. -, zusammen Kr. 20. —. — Gespendet wurde 
ferner ein herrlich gesticktes, wertvolles Altartuch von einer uns unbekannten Wohl¬ 
täterin. — Herr Pfarrer Dr. Heldwein in München spendete für die Gemeindebibliothek 
eine sehr große Anzahl Broschüren. Allen Spendern reckt herzlichen, schönen Dank! 
DmiM;. 
(Ein interessantes Schriftstück.) Unterm (6. September 
(9(2, Zahl 70(8, wurde vom bischöflichen Ordinariate Linz 
an das römische Stadtpfarramt Ried folgendes Schreiben ge¬ 
richtet: „Es ist durch vorsichtige Nachfrage bei verläßlichen Hebammen zu konstatieren, 
ob der gewesene alt-katholische Pfarrer Hoßner bei der Taufspendung Materie und 
Form des Taufsakramentes in richtiger Weife zur Anwendung gebracht hat. Das 
Stadtpfarramt wolle über die Giltigkeit der alt-katholischen Taufen unter dem früheren 
und jetzigen alt katholischen Pfarrer ein Gutachten abgeben." Dankenswerter Weise 
sind auf dem Schriftstücke gleich stenographische Bemerkungen vorhanden, die ich 
den Lesern nicht vorenthalten will. Sie lauten: Hebamme Feichtinger gibt an: 
Der wesentliche Teil geschieht so: Priester taucht den Daumen ins Wasser und 
benetzt das Haupt des Rindes und spricht dabei die Worte: Im Namen des 
Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Salz wird den Rindern gereicht, 
Salbung kommt nicht vor. Beschwörung auch nicht. Weißes Rleid auch nicht. 
Wohl aber die Uebergabe der Rerze „Nimm hin die brennende Rerze" . . . 
Rerze mit einem Büschchen. Und am Anfang eine Ansprache (eben wie bei uns, 
nur anders stilisiert)." Hätte sich der damalige Stadtdechant Trinkfaß bei mir, der 
ich im Jahre (9(2 bereits Pfarrer in Ried war, und nicht bei der Hebamme 
Feichtinger über die Art und Weife der Taufspendung seitens alt-katholischer Geistlicher 
erkundigt, so hätte er eine bessere und genauere Auskunft erhalten. Immerhin 
aber fühlte ich mich, um allen absichtlichen oder unabsichtlichen Verdrehungen und 
Mißdeutungen unserer kirchlichen Einrichtungen von vornherein zu begegnen, folgendes 
kurzes Schreiben an den Linzer Bischof unterm 2(. Jänner zu richten verpflichtet: „Herr 
Bischof! In einem Schreiben des dortigen Ordinariates vom (6. September (9(2, 
Zahl 70(8, das mir durch Zufall jetzt in die Hand kam, wurde vom hiesigen 
römischen Stadtpfarramte Berichterstattung über die Giltigkeit der Taufspendung 
seitens alt-katholischer Geistlicher abverlangt. Nachdem das erwähnte Schreiben 
auch über meine „Taufpraxis", der ich (9(2 bereits Pfarrer in Ried war. Aufschluß 
wünschte, ich aber selbstredend über die Wahrheit und Richtigkeit der mir unbekannten 
Erledigung des Schriftstückes seitens des hiesigen römisch-katholischen Stadtpfarramtes
	        
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