Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Seite 10. 
Es werde Licht! 
.Folge 2. 
das deutsche Volk! Als Beispiel dient uns hiefüe der dreißigjährige Krieg und 
die Befreiungskämpfe vor hundert Jahren. Deutscher Geist wird auf's neue zu 
lichten höhen führen! 
Was jetzt geleistet werden muß, ist: Arbeit und nochmals Arbeit! Mit 
dem staatlichen Aufbau wird der sittliche Aufbau Hand in Hand gehen müssen. 
Und da heißt es jetzt: Intelligenz heraus! Mein hochgeschätzter Freund 
„Almerl" in Aufstein hat in einer dortigen Versammlung diesen Ruf erhoben und 
er hat Recht, wenn er sagt: „Daß das mangelnde Rechtsempfinden Sorge bereitet 
dem, der wahrer Liebe fähig ist, kann niemand bestreiten". Darum alle Ihr 
Intellektuelle, wess' Standes und Berufes Ihr fein möget, helfet mit, ein Staats¬ 
wesen zu schaffen, in dem nicht nur jeder seine Freiheit und sein Recht findet, 
sondern auch seiner Mitbürger Recht und Freiheit achtet! Alle Schädlinge 
aber, und wären sie noch so hoch gestellt, führten sie noch so hochklingende Namen, 
müßen rücksichtslos gebrandmarkt und entfernt werden. Recht und Gerechtigkeit 
muß zunächst Einzug halten, wenn gründliche und ehrliche Arbeit geschaffen werden 
soll. Eltern, Lehrer und Erzieher, denen das herz der Jugend offen steht, werden 
mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln in Liebe und Geduld die durch den 
Krieg eingetretene Verrohung und Verwilderung bekämpfen und den Rindern den 
Weg der Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und Gesittung weisen müssen, die Geistlichkeit 
aber muß, wenn anders sie ihren erhabenen Beruf tatsächlich erfüllen will, 
sich zunächst von allem politisieren ferne halten und allen, ohne Unter¬ 
schied des Ranges und Standes, ebenso freimütig als nachdrücklich vor Augen 
halten, daß nur Treue im Kleinen auch Treue im Großen schaffen kann. Mit dem 
Auswendig lernen lassen von Katechismus und biblischer Geschichte in der Schule 
ist nicht geholfen, es muß praktisches Ehristentum gelehrt, aber auch vorgelebt 
werden. Durch solch ein wahrhaft evangelisches Wirken wird die Geistlichkeit sich 
auch wieder selbst in den breitesten Schichten der Bevölkerung jene Hochachtung 
erwerben, die ihr gebührt, die sie aber jetzt durch eigene Schuld verloren hat. 
Durch solch ein rein seelsorgliches Wirken wird sie den Beweis erbringen, daß die 
christliche Lehre ihre erhebende, veredelnde Kraft zur Bildung eines gesegneten 
Gesellschaftslebens noch nicht eingebüßt hat, sie wird dadurch aber auch des Ruhmes 
sich erfreuen dürfen, im besonderen, lobenswerten Maße mitgearbeitet zu haben am 
Aufbau des Ganzen. Möge das Leitwort des ehemaligen Kaisers Franz Josef I. — 
wenigstens ein vernünftiger Habsburgergedanke — jetzt in seiner Tiefe richtig 
erfaßt und in die schaffensfreudige Tat umgesetzt werden: Viribus uuitis! „Mit 
vereinten Kräften!" 
GottesdienstGrdnung für Feber X9X9 
Salzburg: Am 2. Feber um halb 3 Uhr nachmittags in der evangelischen Kirche. 
Linz: Am 9. und 23. Feber um 9 Uhr vormittags, Notkirche, Steingasse 6. 
Innsbruck: Am io. Feber um halb 8 Uhr abends, evangelische Kirche. 
Ried: Am 16. Feber um 9 Uhr vormittags, Christuskirche. 
Unterrichts-Ordnung für Feber X9X9- 
Ried: Jeden Montag und Mittwoch von 4 bis 5 Uhr nachmittags (Montag zweite 
Abteilung von s bis 6 Uhr). 
Linz: Am 3. und 22. Feber: 1. Abteilung (l. bis 4. Volksschule) von 3 bis 4 Uhr. 
2. „ (6. lVolkSschule und Bürgerschule von 
. 4 bis s Uhr nachm., Mädchenvolksschule Lustenau. 
Itzling: Am 1. und 12. Feber von 3 bis4 Uhr nachmittags. 
Salzburg: Am 1. und 12. Feber von halb s bis halb 6 Uhr nachmittags Mädchen¬ 
volksschule, S. Klasse, Griesgasse, 2. Stock. 
Steyr: Am 8. und 22. Feber von 10 bis li Uhr vorm, Volksschule Steyrdors. 
Halletn: Am 1. Feber von halb ll bis 12Uhr vormittags-