Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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heutigen Ansfelden, nehme also an, daß dem Kloster zwei Traun¬ 
fischer zugesprochen wurden. 
E. Die Kirchen 
St: et ad Alpurc ecclesiasticam pecuniam que ibidem adesse videtur 
ad ipsum predictum monasterium iure quo potui concessi. Simi¬ 
liter et in Sulzipacb rem ad ipsam ecclesiam pertinentem simi¬ 
liter ut diximus ad ipsum monasterium concessimus. Similiter 
tradimus ad Nordfilusa ipsam pecuniam ecclesiasticam. 
D: et ad Alburc illam capellam in honore sancti Martini constructam 
et rebus ibidem pertinentibus et ad Sulzibah aliam ecclesiam 
cum omnia secum pertinentia et ad Nordfilusa tertiam eccle¬ 
siam cum rebus secum pertinentibus in Tonahgaoe. 
In Bezug auf Name, Zahl und Reihenfolge der erwähnten Kirchen 
stimmen die beiden Urkunden miteinander überein. Auch darin folgt 
das Diplom dem Stiftbrief, daß es jeder Kirche ein Widtum zuspricht, 
ohne dessen Lage oder Grenzen näher zu bezeichnen. Dagegen sind 
die Angaben, daß die Kirche in Almburg dem hl. Martin geweiht ist, 
daß die Kirche von Nordfilusa im Donaugau liegt, nur im Diplom, 
nicht im Stiftbrief enthalten; sie sind ebenso wie die anderen über 
den Stiftbrief hinausgehenden Bestimmungen auf die mündliche Er¬ 
klärung des die Bestätigung nachsuchenden Abtes zurückz/uführen. 
Die Einschränkung des Stiftbriefes iure quo potui concessi, die neben 
den Rechten des Kircheneigentümers auch die des Kirchenobern zu 
berücksichtigen scheint, wurde ins Diplom nicht aufgenommen. In 
der Fälschung werden die Kirchen überhaupt nicht erwähnt. 
Betreffs der Lage der einzelnen Gotteshäuser gehen die An¬ 
schauungen der Stiftschronisten weit auseinander. Pachmayr1) identi¬ 
fiziert die Kirche Almburg mit der Pfarrkirche von Steinerkirchen 
nördlich von Eberstallzell, die dem hl. Martin geweiht ist und in deren 
Nähe sich das Schloß Almeck befindet.2) Strasser3) und Harten- 
schneider4) verweisen auf Alburg südwestlich von Straubing und be¬ 
rufen sich auf eine Urkunde König Karlmanns aus dem Jahre 877, 
der zufolge das Kloster daselbst fünf Hufen erhielt,5) erkennen also 
in dieser Schenkung eine Erweiterung der Stiftung Tassilos. Ach- 
1) Series abbatum, 5. 
2) Das castrum Albekk wird zum erstenmal c. 1189 erwähnt. UK. S. 60. 
3) Kremsmünster aus seinen Jahrbüchern, 164. 
4) Hist. top. Darstellg. v. d. Stifte Kremsmünster, 11. 
5) UK. n. 6 = Mühlbacher, Reg. n. 1530. 
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