Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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für die von den Passauer Bischöfen in ihrem Streit mit den Traun- 
gauer Grafen beanspruchten Güter. Tatsächlich überließ auch (992/3) 
Graf Arnold dem Bischof Christian zwei Hufen in Steinfeld, das Fisch¬ 
recht im Almsee, das nötige Schiffsbauholz, die Weiden am Kasberg, 
mehrere Wälder in Pettenbach usw.1) Auch in der Folgezeit blieb das 
praedium Petenbach dem Kloster entfremdet, bis es ihm im Jahre 
1099 von Kaiser Heinrich IV. wieder zuerkannt wurde.2) Im 13. Jahr¬ 
hundert läßt sich in der Umgebung von Pettenbach zum größeren 
Teil Stiftsbesitz,3) zum geringeren Teil bischöflich Passauischer Besitz 
nachweisen.4) 
11. Eberstallzell 
St: Tradimus autem terram5) in loco qui dicitur Eporestal, que Saluhho 
et Wenilo et Korperht iussi a summo principe Tassilone definire 
decreverunt et terminum posuerunt, et de illa silva ad predic- 
tum locum Eporestal cultum facere quantum voluerint sine ulla 
impedimenta. 
D: (Similiter et in alio loco qui vocatur Eporestal terram illam, que 
simili modo absque licentia Tassiloni fuit stirpata, quam circu- 
ierunt eius missi Saluhho, Wanilo et Gaebertus; homines tamen 
in ipso Eporestal super ipsam terram commanentes, si voluerint 
iam fatam terram tenere, ad proserviendum contra ipsam casam 
dei teneant; si vero noluerint, liberi discedant.) 
U: (similiter et in loco qui vocatur Eporestal; si vero illi Sclavi 
rectum censum et laudabile servicium facere voluerint, terram 
illam possideant, sin autem, liberi discedant ... ad Eporestal 
de eodem nemore fenum pastumque et pascua, exstirpationes* 
septa apum et cum omnibus usibus, sicut Leodro comes in bene¬ 
ficium habuit;) 
Das Pfarrdorf Eberstallzell und die Ortschaft Eberstall liegen, 
etwa 2 km voneinander entfernt, an jenem Wasserlauf, der die Fort¬ 
setzung des eine Strecke lang unterirdisch fließenden Pettenbaches 
bildet. Das dem Kloster geschenkte Land haben im Auftrag des 
Herzogs oder, wie es im Diplom heißt, die Herzogsboten Salucho* 
Wenilo und Gerbert vermarkt. Salucho, hier an erster Stelle genannt* 
9 Vgl. UK. n. 18. Die näheren Ausführungen siehe RK. 61 ff. 
2) UK. n. 26, 27. 
3) Urb. K. 53 ff. 
4) Vgl. UO. I. S. 490. 
5) Der Ausdruck „terra“ der Kremsmünsterer Kopie ist mit Rücksicht auf 
das Diplom dem „area“ der Lonsdorfer Abschrift vorzuziehen-
	        
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